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400 Opel-Stellen weg „Ich bin 57, das war‘s wohl mit dem Arbeitsleben

Wien-Aspern. In der Produktionswerkstätte von Opel werden bis zum Ende des Jahres 350 bis 400 Stellen gestrichen. Grund dafür sind auslaufende Verträge in der Getriebeproduktion. Außerdem wolle man die Effizienz in den Produktionswerken erhöhen. Dementsprechend groß ist der Ärger über die bevorstehende Kündigungswelle bei den Arbeitnehmern. Für die betroffenen Mitarbeiter, bei insgesamt 1200 Stellen wäre das jeder Dritte, wird es laut Betriebsrat einen Sozialplan geben.

Donnerstag, 13.30 Uhr: Schichtwechsel im Opel-Produktionswerk in Wien-Aspern. Zwei Tage ist es nun her, dass die Mitarbeiter die „Hiobsbotschaft“ während einer Betriebsversammlung erhalten haben. krone.at spricht mit den Arbeitnehmern und macht sich ein Bild von der Stimmung.

„Ich weiß nicht, ob ich noch was bekomme“
„Ich bin jetzt 57 Jahre alt und weiß nicht, ob ich noch was bekomme, also wenn ich hier weggehe, war‘s das wohl mit dem Arbeitsleben“, so ein langjähriger Mitarbeiter in der Fabrik. Er sieht seine Chancen am Arbeitsmarkt eher gering, meint jedoch, dass „das Leben weitergeht“. Kurz darauf tritt ein junger Techniker seinen Dienst im Werk an. Er sieht die Ursache der Kündigungswelle in der Veränderung der Produktentwicklung in der Automobilherstellung. Ob es ihn als eher jungen Mitarbeiter treffen wird, kann er noch nicht sagen: „Schauen wir mal, wie es weitergeht, zuerst werden mal die Freiwilligen gehen.“

Ein Mann, der seit 36 Jahren im Betrieb arbeitet, ärgert sich über die Behandlung von langjährigen Mitarbeitern: „Gut geht‘s uns nicht! Uns haben sie immer gesagt, wir sind ein Vorzeigewerk und an uns orientieren sich andere Produktionsstätten.“ Des Weiteren soll es im Vorjahr auch noch zwei Prozent Gehaltskürzungen gegeben haben. Wenig überrascht zeigt sich ein weiterer Angestellter: „Seit der Übernahme durch PSA ging es bergab, es wundert keinen mehr.“

Betriebsrätin: „Wir werden alles versuchen“
Die Vorsitzende des Arbeiterbetriebsrats von Opel Wien, Renate Blauensteiner (siehe Bild oben), versichert den Mitarbeitern und ihren Familien jedenfalls: „Wir werden als Belegschaftsvertreter alles versuchen, um die Kolleginnen und Kollegen in eine halbwegs gesicherte Zukunft zu führen.“

Quelle https://www.krone.at/1892707

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