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Algorithmus –Das Drei-Klassen-System beim Arbeitsmarktservice

Das Drei-Klassen-System beim Arbeitsmarktservice

4. Dezember 2019

https://www.heute.at/s/ams-arbeitslosigkeit-osterreich-computer-bewertet-neu-einteilung-in-drei-neue-gruppen-59613889

https://futurezone.at/netzpolitik/computer-sagt-nein-algorithmus-gibt-frauen-weniger-chancen-beim-ams/400345297

Der KURIER beantwortet die zehn wichtigsten Fragen zum umstrittenen „Profiling“

von Arbeitslosen.

Für das Arbeitsmarktservice (AMS) ist es ein Hilfsmittel zur effizienteren Jobvermittlung, für Kritiker ein gefährliches Instrument zur Ausgrenzung ganzer Menschengruppen: Derzeit wird österreichweit das sogenannte Arbeitsmarktchancen-Assistenzsystem ausgerollt, im Juli 2020 geht es in Echtbetrieb.

Ab dann werden Arbeitslose beim AMS-Erstbesuch von einem Algorithmus automatisch in Gruppen mit hohen, mittleren und niedrigen Arbeitsmarktchancen eingeteilt.

Der KURIER fasst die wichtigsten zehn Fragen zur neuen 3-Klassen-Gesellschaft beim AMS zusammen:

Was bedeutet die automatische Einstufung für die Arbeitslosen?

Wer gute Jobchancen hat, etwa IT-Fachkräfte, wird vom AMS kaum behelligt. Die Klasse B wird hingegen intensiver betreut. Um rascher wieder einen Job zu finden, müssen die Betroffenen künftig monatlich beim AMS vorsprechen. Schwer vermittelbare Personen (Klasse C) werden zwecks Verbesserung ihrer Arbeitsmarktchancen an eigene Betreuungseinrichtungen weitergeleitet. Dort können sie bis zu einem Jahr bleiben, um ihre Chancen zu verbessern.

Was soll mit dem Algorithmus überhaupt erreicht werden?

Erklärtes Ziel ist eine effizientere und zielgerichtete Jobvermittlung. Die IT kann helfen, Arbeitsmarktchancen rascher einzuschätzen, damit richtige Maßnahmen früher beginnen oder falsche gar nicht stattfinden. „Die zentrale Frage ist: Wer braucht was?“, argumentiert AMS-Chef Johannes Kopf. Weil die Gruppen A und C weniger Zeit und Ressourcen verbrauchen, könnten sich die Berater intensiver der mittleren Gruppe zuwenden. Fazit: Das AMS wird wohl die Vermittlungszahlen steigern können.

AMS Algorithmus

Woher kommen die Daten?

Das System verarbeitet Daten aus dem AMS-System (Stellenangebote …) und der Sozialversicherung. Wichtigste Kriterien für die Einstufung sind Alter, Ausbildung, Herkunft, Wohnort, bisherige Tätigkeit und Gesundheit.

Was kostet das Assistenzsystem?

Entwicklung und Implementierung des technischen Assistenten verursachten bisher Kosten von mehr als 1,5 Millionen Euro, für die jährliche Wartung werden 61.000 Euro budgetiert.

Quelle https://online-nachrichten.eu/2019/12/04/das-drei-klassen-system-beim-arbeitsmarktservice/

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