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AMS-Chef Kopf über Druck auf Arbeitslose: Man kann „mit Zwang kein Wollen erzeugen“

8 . Oktober 2023

Er hält daher nicht viel von einer Verschärfung der Zumutbarkeitsregeln. Im Winter setzt Österreich auf deutsche Arbeitskräfte

AMS-Chef Johannes Kopf erwartet, dass nicht alle Stellen in den Ferienregionen besetzt werden können.

Wien – Die Tourismusbranche in Österreich setzt in der kommenden Wintersaison auf tausende Arbeitskräfte auch aus Deutschland. Die Deutschen kämen, weil im Tourismus ein höheres Lohnniveau herrsche als in Deutschland, sagte der Chef des Arbeitsmarktservice (AMS), Johannes Kopf, der Deutschen Presse-Agentur. „Ob ich von Ostdeutschland nach Bayern gehe oder nach Tirol, entscheidet auch das Geld“, so Kopf.

Trotzdem erwartet er, dass nicht alle Stellen in den Ferienregionen besetzt werden können. Damit werde ein teilweise eingeschränktes Angebot bei manchen Hütten und Hotels einhergehen, so der langjährige AMS-Vorstand.

Ungarn überholt Deutschland

In der vergangenen Wintersaison hätten rund 12.000 Menschen aus Deutschland eine Beschäftigung in Österreichs Hotels und Gaststätten gefunden. Insgesamt seien auf dem Arbeitsmarkt die Deutschen nicht mehr die größte Gruppe. Erstmals seit Jahrzehnten lägen sie mit 123.000 knapp hinter den Ungarn, von denen 126.000 in der Alpenrepublik beschäftigt seien, sagte Kopf.

Zuwanderung und steigendes Frauen-Pensionsalter

In Österreich sei der international beklagte Arbeitskräftemangel weniger ausgeprägt, so der AMS-Chef. „Wir hatten in den vergangenen zehn Jahren eine überdurchschnittliche Zuwanderung von insgesamt rund 500.000 Menschen.“

Zudem steige ab 2024 das Eintrittsalter von Frauen bei der Pension – und zwar schrittweise bis 2033 von aktuell 60 auf dann 65 Jahre wie bei den Männern.

Das bringe 20.000 Arbeitskräfte im Jahr, die sonst vom Markt verschwunden wären, sagte Kopf zur dpa.

Diese arbeitsmarktpolitisch sehr willkommene Maßnahme sei auch dem Umstand geschuldet, dass ein vor Jahrzehnten gefasster Beschluss über einen zwingenden Rentenabstand von fünf Jahren zwischen Männern und Frauen jetzt auslaufe.

„Sie können mit Zwang kein Wollen erzeugen“

Obwohl die Arbeitslosenquote in Österreich höher ist als in Deutschland – laut Eurostat lag sie im August in Österreich bei 5,3 Prozent, in Deutschland bei drei Prozent – und auch hier große regionale Unterschiede bestehen, hält Kopf nicht viel von einer Verschärfung der Zumutbarkeitsregeln zum Beispiel nach deutschem Vorbild.

Druck auf Arbeitslose, für einen neuen Job zum Beispiel in eine andere Stadt zu ziehen, hätte kaum Auswirkungen.

„Sie können mit Zwang kein Wollen erzeugen“, erklärte Kopf. Es sei auch zu fragen, ob die deutschen Arbeitsämter wirklich konsequent einen Umzug einforderten und andernfalls auch wirklich sanktionierten, so Kopf.

„Wenn es Deutschland schlecht geht, geht es Österreich nie gut“

Der Konjunkturabschwung in Deutschland hinterlasse auch in Österreich deutliche Spuren, sagte der Arbeitsmarktexperte mit Blick auf die hohe Exportquote ins Nachbarland. „Wenn es Deutschland schlecht geht, geht es Österreich nie gut.“ Allerdings erwarte er keine wirklich substanzielle Belastung des Arbeitsmarkts auf längere Zeit.

Als Trend sei die schleichende Arbeitszeitverkürzung auch in Österreich unübersehbar. So leisteten die aktuell rund vier Millionen Beschäftigte deutlich weniger Arbeitsstunden als die 3,9 Millionen vor der Corona-Pandemie. „Ursache sind vor allem die Männer, die mehr Zeit für sich und die Familie wollen“, sagte Kopf.

Leserkommentare —-

Früher war man ein Teil einer Firma heute bekommt man höchstens eine Nummer fürs billige Geld.
Warum soll ich mir für andere das Kreuz brechen
Welche mich nicht einmal kennen, ist so eine AW.

was sich Arbeitgeber vorstellen

ist teilweise auch Kabaret-Reif. Ein Beispie: eine Bürostelle, wo das „essen“ am Arbeitsplatz verboten war – sogar schriftlich im Muster des Dienstvertrages. Chefin wollte nicht, das sich jemand sein Pausenbrot „zwischendurch“ rein schiebt ! Ebenso das eingeschaltet haben von Handys. (lautlos versteht sich von selbst, aber ausschalten, sicher nicht – man will ev. auch zur Not erreichbar sein). Dazu kam das Ansinnen ich solle mich – vorab – schon mal in die Akten einlesen ! Sonst noch was? Keinen Strich mach ich in meiner Freizeit und wenn das schon so anfängt….. PS. ich bin eine der „gesuchten Fachkräfte“.

Wer will schon für die Projekte anderer Menschen seinen A.rsch aufreißen.

Bei 60% Ausländerfeinden in Österreich, wird wohl kein Wirt so blöd sein und einen Paradeausländer in die Auslage zu setzen, um zwei Drittel der Kundschaft zu vertreiben.

Wenn Afrikanerinnen und Syrerinnen überhaupt in der Gastro arbeiten, dann als Köch*in etc., jedenfalls aber hinter den Kulissen.

warum schikanieren sie die arbeitslosen dann nach wie vor?

Da wird sowohl Druck ausgeübt das weiß ich aus mehreren Quellen, wenn die nicht machen was die vom AMS sagen wird gleich mit einer Sperre gedroht und das heißt kein Geld vom AMS.

Mit 55 muss man sich vom Ams nichts mehr sagen lassen!

Auch das Können kann man nicht erzwingen, ebensowenig dass Unternehmern fast kaum ältere Personen anstellen. Man sollte sich für die Ü55 jährigen, die bereits Anspruch auf Pension erworben haben und nur noch Notstandshilfe oder REHA-Geld beziehen etwas anderes überlegen als sie zu drangsalieren und in nichts bringende Kurse zu stecken.

Man kann auch den Umstand nicht kaschieren, dass das AMS als Behörde am längeren Ast sitzt, indem man einfach die dort Gemeldeten als „Kunden“ bezeichnet.

Quelle https://www.derstandard.at/story/3000000190248/ams-kopf-ueber-druck-auf-arbeitslose-man-kann-mit-zwang-kein-wollen-erzeugen

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