02.09.2022
Massive Engpässe
Der hohe Gaspreis und seine Folgen: Der oberösterreichische Faserhersteller Lenzing wird die Produktion an seinem Standort in Heiligenkreuz im Südburgenland wohl zurückfahren müssen.
Der aktuelle Gaspreis macht es „derzeit nicht möglich, dort profitabel zu produzieren“, sagte ein Sprecher des Unternehmens am Freitag. Beim AMS wurde bereits Kurzarbeit angemeldet.
In welchem Ausmaß tatsächlich reduziert und die Kurzarbeit in Anspruch genommen werden muss, sei vor allem von der weiteren Entwicklung der Gas- und Strompreise in den kommenden Tagen abhängig, so der Sprecher weiter. Zwei der drei Produktionslinien sollen heruntergefahren werden. Die Wahrscheinlichkeit, dass dies auch tatsächlich eintritt, sei „sehr groß“.
Wenn der Bund nicht bald eine Entlastungslösung vorlegt, wird das dramatische Auswirkungen auf unsere Betriebe und den Arbeitsmarkt haben.
Standort von Gas abhängig
Der Standort in Heiligenkreuz ist von Gas abhängig und soll nun auf andere Energiequellen umgestellt werden, um ihn „langfristig retten zu können“, betonte der Unternehmenssprecher. Diesbezüglich gebe es auch Gespräche mit Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) und der Burgenland Energie. Angestrebt werde eine Versorgung mit Fotovoltaik und Biomasse.
Doskozil bekräftigte aus diesem Anlass am Freitag seine Forderung nach einem Energiepreisdeckel. „Wenn der Bund nicht bald eine Entlastungslösung vorlegt, wird das dramatische Auswirkungen auf unsere Betriebe und den Arbeitsmarkt haben“, betonte er in einer Aussendung.
Kritik von SPÖ und FPÖ an Regierung
Christoph Matznetter, SPÖ-Wirtschaftssprecher im Bund, warf der Regierung „Versäumnisse und Untätigkeit“ in der Energiekrise vor und sah den „Wirtschafts- und Industriestandort Österreich“ gefährdet. Es gebe noch keine Hilfen für Betriebe, die wegen der hohen Stromkosten in Not geraten sind, weil die Gesetze noch nicht finalisiert seien, so Matznetter. FPÖ-Chef Herbert Kickl wetterte in einer Aussendung erneut gegen die Sanktionen gegen Russland, durch die die Energiepreise weiter steigen würden. Das Lenzing-Werk sei „ein weiteres prominentes Sanktions-Opfer“, meinte er.
„Undifferenziertes Ausgleichen gibt Inflation Anschub“
Wirtschaftsminister Martin Kocher hatte am Donnerstag im Ö1-Mittagsjournal zu den wirtschaftlichen Folgen der Teuerungen Stellung genommen. „Ein undifferenziertes Ausgleichen der Erhöhungen der Preise“ würde der Inflation einen weiteren Anschub geben, erklärte Kocher. Die Lösung sei daher nicht so einfach, wie das etwa noch in der Pandemie der Fall gewesen sei. Man müsse natürlich auch in dieser Krise unterstützen, doch diese Unterstützung müsse „treffsicher“ sein.
In den nächsten Tagen – konkreter wurde Kocher nicht – solle zudem „aller Voraussicht nach die Strompreisbremse kommen“, so der Wirtschaftsminister, sowie weitere Maßnahmen, um Haushalte und Unternehmen zu entlasten.
Leserkommentare —-
Das ist erst der Anfang liebe Leute! Jetzt kracht die Wirtschaft bei uns bald richtig! Die Firma in der ich arbeite, hat 450.000 Euro Stromkosten im Jahr! Mit der Preisvoraussage des Energieanbieters zahlen wir 2024 dann sage und schreibe 2 Millionen im Jahr!!!! NUR Stromkosten!!! Jetzt kann sich jeder selbst ausmalen, was das für viele Betriebe bedeuten wird! 😉
Danke für weitere Arbeitslose Frau Gewessler, Herr Nehammer, super seid’s
Weitere Firmen werden folgen. Zusätzlich werden die Käufe von unnötigen Artikel sehr zurückgehen. Produktion teuer, kein Absatz. Insolvent
Schwarz/Grün
nochmals danke an die Sanktionsbefürworter – Denken? Fehlanzeige! Ihr habt die Kriese erst richtig ausgelöst! – Danke!
Es reicht !Ihr Politiker, was wollt ihr der Bevölkerung denn noch zumuten!?
Das ist NICHT unser Krieg!
Europa schießt sich voller Begeisterung in beide Knie und ist über die Folgen der Sanktionen völlig erstaunt. Dummheit oder gewollt?
Alles fährt gegen die Wand, aber die „Experten“ in Brüssel haben die Folgen der Sanktionen halt wohl nicht bedacht!
Viele internationalen Konzerne werden Produktion von der EU weg verlagern, wenn die EU so weitermacht…
Gas: Erste Firma schickt Leute in Kurzarbeit -Gewesslers Vermächtnis!
Danke an die Grünen, dass ihr so vehement gegen die eigene Bevölkerung arbeitet..
Da kommt noch viel mehr
Das wird nicht der einzige Betrieb bleiben, wenn nicht sofort etwas geschieht. Ansonsten nähern wir uns immer mehr einem Dritte Welt Land an.
Die Sanktionen wirken wirklich. Die Wirtschaft beginntschon, in die Knie zu gehen. Nur eben nicht die russische. Super gemacht, Herr Nehammer und Konsorten.
Wenn am 9.Oktober wieder VDB gewählt wird ist uns nicht mehr zu helfen. Wir werdne dann die mdoernen Sklaven der neoliberalen Politiker. Es wird nur noch mehr Reich und Arm geben. XXX — FPÖ
Quelle https://www.krone.at/2797854