Bio boomt. Besonders bei Eiern setzen viele Verbraucher darauf, dass diese aus biologischer oder zumindest aus Freilandhaltung kommen. Und sie sind bereit, dafür einen deutlich höheren Preis zu zahlen. Aber nicht überall, wo „bio“ aufgedruckt ist, ist auch „bio“ drin.
Gefälschte Eier – Wie uns die Industrie austrickst
Können Verbraucher wirklich dem trauen, was auf dem Ei steht?
Wie bei kaum einem anderen Produkt sollte es bei frischen Eiern leicht zu erkennen sein, woher sie kommen: ob aus Bio-, Freiland-, Boden- oder Käfighaltung. Denn jedes Ei ist mit einem Code bedruckt, der genau darüber informiert, aus welcher Haltung das Ei kommt, sogar von welchem Bauernhof. Doch hat der Kunde damit wirklich die Sicherheit, dass das angebliche Bio- oder Freilandhuhn tiergerechter gehalten wird und ein besseres, ein artgerechteres Leben hat?
Ungereimtheiten auf dem Markt für Eier entdeckt
Die „betrifft“-Autoren Monika Anthes und Edgar Verheyen haben monatelang den deutschen Markt für Eier untersucht, auch die Herkunft der Import-Eier. Dabei haben sie viele Ungereimtheiten entdeckt und sind auf gravierende Missstände gestoßen: Biobetriebe, in denen mehr als 20.000 Hühner leben und die Ausmaße von industriellen Massenbetrieben haben. Eier aus niederländischen Freilandhaltungsbetrieben, die aber faktisch Bodenhaltungs-Eier sind und falsch deklariert über den Verkaufstisch gehen. In anderen Ställen werden die Tiere daran gehindert, nach draußen zu gehen, dennoch werden die Eier als Freiland-Eier verkauft.
Offenbar lohnt sich das Geschäft mit falsch deklarierten Eiern. Immer wieder stoßen Ermittler auf Betrügereien in großem Stil. Die Phantasie der Produzenten, Eier aufzuhübschen, scheint grenzenlos. Dabei gibt es seit mehr als 20 Jahren eine Kontrollorganisation, die dafür sorgen soll, dass die Vorschriften eingehalten werden. Doch wie unabhängig sind die Kontrollen? Die Autoren fragen: Können Verbraucher wirklich dem trauen, was auf dem Ei steht? In vielen Fällen kommen sie zu der Erkenntnis: Das Ei lügt.