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Hat das Pentagon infizierte Zecken abgeworfen?

Borreliose als Waffe

Hat das Pentagon infizierte Zecken abgeworfen?

Mit einer ungewöhnlichen Anfrage muss sich das US-Verteidigungsministerium herumschlagen. Wie US-Medien berichten, hat das Repräsentantenhaus einen Antrag verabschiedet, mit dem das Pentagon aufgefordert wird, zu untersuchen, ob dieses „in den Jahren 1950 bis 1975 mit Zecken und anderen Insekten als biologische Waffen experimentiert hat“. Es soll eruiert werden, ob die Ausbreitung von Borreliose ab den 1960er-Jahren auf entsprechende Experimente zurückgeht.

Die Anfrage geht auf eine Initiative des Republikaners Chris Smith zurück, der in Büchern und zahlreichen Artikeln Hinweise darauf gefunden haben will, dass zu diesem Zweck Zecken und andere Insekten mit dem Borreliose-Erreger infiziert wurden. Die Tiere sollten dann aus der Luft abgeworfen werden, um deren Ausbreitung zu untersuchen.

Sind Tiere aus Forschungslaboren entkommen?
Dieser Versuch sei außer Kontrolle geraten, so eine These, eine andere lautet, die infizierten Tiere könnten aus den Laboren entkommen sein und so zur Verbreitung der Krankheit ab den 1960er-Jahren in den USA geführt haben. Dass der Entdecker des Borreliose-Erregers, der 2014 verstorbene Bakteriologe und Parasitologe Willy Burgdorfer, auch für das US-Militär tätig war, nährt diesbezüglich Spekulationen.

Laut Angaben des „Guardian“ wurde der gebürtige Schweizer mit anderen Forschern unter anderem damit beauftragt, Zecken, Gelsen, Flöhe und andere blutsaugende Insekten mit dem Borreliose-Erreger zu infizieren, um „schwere Behinderungen, Krankheiten und sogar Todesfälle bei möglichen Feinden zu verursachen“, behauptet Smith.

Krankheit mit Antibiotika gut behandelbar
Gegen Borreliose, die durch Bakterien – mit denen jede dritte Zecke verseucht ist – ausgelöst wird, hilft keine Impfung. Die Krankheit, die sich meist durch große rote Ringe oder Flecken an der Bissstelle sowie Fieber, Muskel- und Gelenksschmerzen manifestiert, ist aber – wenn man sie früh genug diagnostiziert – sehr gut mit Antibiotika behandelbar.

Wird die Infektion mit dem Borreliose-Erreger allerdings nicht zeitnah festgestellt, können die Bakterien das Rückenmark und das Gehirn befallen und in der Folge sogar Lähmungen verursachen. Schätzungen des US-Zentrums zur Kontrolle und Prävention von Krankheiten (CDC) zufolge erkranken in den Vereinigten Staaten jährlich rund 300.000 Menschen an Borreliose.

Quelle https://www.krone.at/1962164

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