Dez. 2013
Neue Steuern: Autofahrer als Melkkühe der Nation
Forum Mobilität.Freiheit.Umwelt (MFU): Autofahrer zahlen bereits mehr als 8 Milliarden Euro an Steuern
Wien (OTS) – Die Gerüchteküche brodelt, nachdem die Meldung über angebliche Erhöhungen von Massensteuern nach gegenteiligem Wahlversprechen publik wurde. Die heimischen Autofahrer sollen wieder zur Kasse gebeten werden, obwohl sie bereits die Melkkühe der Nation sind. Weit mehr als acht Milliarden Euro werden jährlich von AutofahrerInnen an unterschiedlichen Steuern und Abgaben bezahlt, wie das Institut Economica in einer aktuellen Studie nachgewiesen hat. NoVA, motorbezogene Versicherungssteuer, Vignette, MÖSt, CO2-Malus, um nur einige zu nennen.
Felix Clary, Sprecher der Automobilimporteure und Initiator des MFU: „Der motorisierte Verkehr leistet jährlich rund 12 Milliarden Euro an Abgaben und Steuern für das Budget. Mehr als 8 Milliarden davon stammt von den Autofahrern. Von einer Zweckbindung in Richtung Infrastruktur ist ohnehin schon längst keine Rede mehr. Dass die Regierung nun die NoVA und eventuell auch die veraltete motorbezogene Versicherungssteuer erhöhen möchte, ist nicht nachvollziehbar und würde den Verwaltungsaufwand nur nach oben schrauben, ohne Umweltgesichtspunkte dabei einzubauen.“
Burkhard W.R. Ernst, Bundesgremialobmann des Fahrzeughandels und neben Clary ebenfalls Sprecher des MFU zeigt sich enttäuscht von den Ankündigungen der Regierung: „Die derzeitige Fahrzeugbesteuerung ist für einen Autokäufer nicht mehr nachvollziehbar. Die NoVA ist in ihrer Berechnung schon jetzt derart kompliziert, dass die dazugehörenden Richtlinien, die über 100 Seiten erfassen, nicht einmal für Experten durchschaubar sind. Eine weitere Änderung wäre daher nicht mehr darstellbar. Der Autofahrer ist bereits jetzt über Gebühr belastet, weitere Belastungen sind also nicht akzeptabel.“
Über das Forum Mobilität.Freiheit.Umwelt (MFU)
Das Forum Mobilität.Freiheit.Umwelt (MFU) ist ein Zusammenschluss von Interessenvertretungen aus dem automotiven Sektor. Aufgabe und Ziel ist es, die Verkehrspolitik aktiv mitzugestalten. Dazu zählen die Stärkung der multimodalen Fortbewegung und die Sicherstellung einer nachhaltigen gesellschaftspolitischen Akzeptanz für individuelle Mobilität sowie eines entsprechenden Umfeldes und einer positiven gesellschaftspolitischen Einstellung zum Thema „Automobil“.
Zusätzlich muss der für Österreich so wichtige Wirtschaftsfaktor „rund ums Automobil“ stärker ins öffentliche Bewusstsein getragen werden: Der automotive Sektor in Österreich umfasst 450.000 Personen, die direkt oder indirekt in der Automobilwirtschaft beschäftigt sind. Somit hängt jeder 9. Arbeitsplatz vom Automobil ab. Die Exportquote der österreichischen Fahrzeugindustrie liegt bei rund 90 Prozent. Die Umsatzerlöse aus Produktion, Handel und Reparatur betragen 43 Mrd. Euro.