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Schafe sexuell misshandelt – das jüngste ist knapp vier Monate alt

2 . März 2023

Ein 40-Jähriger verging sich an zwei Schafen in Schattdorf UR. Wie die Besitzerin zu 20 Minuten sagt, handelt es sich dabei um Lämmer. Der Schock ist gross.

Darum gehts

Mitten in der Nacht registrierte eine Kamera im Stall von R.O.* aus Schattdorf eine Bewegung.

Sie selber war zu diesem Zeitpunkt am Schlafen. Um 5.15 Uhr erhielt sie einen Anruf der Kantonspolizei Uri. «Sie haben mir gesagt, dass sie ihn erwischt haben», sagt R.O. zu 20 Minuten. Sie ging zu ihrem Stall; der mutmassliche Täter war zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr vor Ort. Die Polizei hatte ihn festgenommen und weggebracht.

Schon in der ersten Nacht in die Falle getappt

Begonnen hat die Sache für R.O. auf mysteriöse Art. Wie sie zu 20 Minuten sagt, sei sie stutzig geworden, als sie am Freitag vor einer Woche ein Handy im Stall fand, das jemand dort verloren oder zurückgelassen hatte. Ein Zufallsfund – das Handy war mit Mist bedeckt.

«Eine Woche später, als ich in den Stall kam, habe ich bemerkt, dass meine Schafe nervös und aufgewühlt sind», so R.O weiter. Unerklärlicherweise fand sie auf dem Boden ein zweites Handy.

Mit den Handys ging sie am Abend zur Polizei. Diese reagierte umgehend und installierte am Freitag eine Überwachungskamera. «Schon in der ersten Nacht ist er in die Falle getappt», sagt R.O.

Einige Tage später informierte die Kantonspolizei über den Fall. Am Donnerstag teilte sie mit, ein Mann sei in flagranti bei einem Übergriff auf ein Schaf erwischt worden. Bereits seit April 2022 waren der Kapo mehrere sexuelle Übergriffe auf Geissen bekannt. Es handelt sich um denselben, heute 40-jährigen Mann – ein Wiederholungstäter also.

«Es ist für mich ein Schock»

Der Tierarzt hat, wie die Polizei angibt, bei zwei Schafen Verletzungen festgestellt. Wie R.O sagt, handelt es sich dabei um die beiden jüngsten. Das eine Lamm wurde im Oktober 2022 geboren, das andere im Dezember. Es ist also kaum vier Monate alt. «Man kann es nicht begreifen», sagt sie. In den 30 Jahren, seit sie Schafbesitzerin ist, hat sie noch nie etwas Derartiges erlebt. «Es ist für mich ein Schock», sagt sie. 

Insgesamt besitzt sie sechs Schafe – als Hobby, wie sie sagt. Die vier älteren sind zwischen zwei und sechs Jahren alt. «Ich denke, dass er sich an den Kleinen vergangen hat, weil die sich weniger wehren. Die Grossen würden sich schon wehren, und die sind recht massig und schwer», so R.O. Allgemein seien ihre Tiere aber sehr zahm.

«Ich hoffe, er kommt hinter Gitter»

Fast eine Woche später geht es den Schafen wieder besser. Die beiden sexuell misshandelten Lämmer haben keine schweren Verletzungen davongetragen, wie R.O. sagt. Sie selber hat sich vom Schock erholt. «Aber man weiss nicht, ob so etwas nicht wieder passieren kann», sagt sie.

Auch im Hinblick darauf, dass der mutmassliche Täter derzeit auf freiem Fuss ist: Das Zwangsmassnahmengericht hat den Antrag der Staatsanwaltschaft auf Untersuchungshaft am Dienstag abgelehnt. «Ich hoffe wirklich, dass er hinter Gitter kommt», so R.O. «Ich bin unsicher, fühle mich wie auf Nadeln. Jeden Morgen, wenn ich zum Stall gehe, schaue ich, ob alles in Ordnung ist.»

Das Verfahren der Staatsanwaltschaft läuft derweil weiter. «Im Vordergrund stehen die Tatbestände der Tierquälerei, Hausfriedensbruch und Sachbeschädigung. Der Strafrahmen bei allen drei Tatbestände lautet Geldstrafe oder Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren», sagt die zuständige Staatsanwältin.

Quelle https://www.20min.ch/story/schafe-sexuell-misshandelt-das-juengste-ist-knapp-vier-monate-alt-327638481739

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