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Unfair und ungerecht — Das Selbstbehalte-Chaos bei den Krankenkassen

Jeder zahlt sie, aber keiner kennt sie genau: die Selbstbehalte in unserem Gesundheitssystem. Es beginnt bei der Rezeptgebühr (5,85 Euro pro Fall), die im Prinzip für alle gilt und über 400 Millionen Euro ausmacht. Doch dann wird es richtig kompliziert. Schon die „Servicegebühr“ für die e-card zahlen nur die Versicherten der Gebiets- und Betriebskrankenkassen. Generelle Selbstbehalte als Behandlungsbeiträge (20 oder 10% der Kosten) kennen hingegen nur Beamte, Selbständige, Bauern und Eisenbahner.

Die Kostenbeteiligungen für Heilbehelfe, Krankentransporte oder Kuren sind bei jeder Kasse verschieden. Da gibt es absurde Schwankungen etwa bei Kontaktlinsen zwischen 97 und über tausend (!) Euro. In Summe zahlten wir im Vorjahr 677 Millionen Euro an diversen Selbstbehalten.

Doch daraus den Schluss zu ziehen, dass die Versicherten am billigsten bei den Gebietskrankenkassen wegkommen, weil sie im Schnitt dort am wenigsten Selbstbehalt zahlen, wäre grundfalsch. Denn dafür übernehmen die Kassen der Beamten (BVA) oder der Selbständigen Leistungen, die viele Gebietskrankenkassen aus Kostengründen den Versicherten aufbrummen.

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