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Unwetter – Todesopfer in Graz, Neunkirchen zum Katastrophengebiet erklärt

GRAZ. Eine Unwetterfront, am Dienstag von der weststeirischen Koralm über Graz bis in die Oststeiermark gezogen ist, hat am Abend im Grazer Stadtpark einen Menschen das Leben gekostet. Der Bezirk Neunkirchen (Niederösterreich) wurde zum Katastrophengebiet erklärt.

Laut Heimo Krajnz von der Berufsfeuerwehr Graz fiel ein Baum auf einen Passanten. Die Sturmböen ließen auch Bäume und Äste auf Oberleitungen von Straßenbahnen stürzen.

Das Dach eines Sanitärgeschäfts am Schönaugürtel landete teilweise im Vorgarten eines Wohnhauses. Die Feuerwehr warnte vor weiteren herabbrechenden Ästen und Teilen von Bauwerken. Im öffentlichen Verkehr kam es zu massiven Verspätungen. Im Bezirk Jakomini fegte der Sturm mehrere Bäume um, diese Beleuchtungsleitungen mit sich rissen.

Die Straßenbahnlinien 4 und 5 waren wegen umgefallener Bäume um bis zu 30 Minuten verspätet, hieß es seitens der Holding Graz. Die Äste hatten Oberleitungen getroffen. Der öffentliche Verkehr kam vorübergehend fast zum Erliegen. Die Reparaturarbeiten würden mehrere Stunden dauern.

Die Gewitterfront zog schnell auf, war aber nach wenigen Minuten wieder vorbei. Bei der Grazer Berufsfeuerwehr gingen binnen eineinhalb Stunden rund 150 Notrufe ein. Wehren aus dem Bezirk Graz-Umgebung kamen den Kollegen in der Landeshauptstadt zu Hilfe.

In Altenberg an der Rax in der Gemeinde Neuberg an der Mürz (Bezirk Bruck-Mürzzuschlag) haben anhaltende Niederschläge zu Hochwasser geführt. Im Ortszentrum sorgte eine Verklausung für eine Überschwemmung. Laut Feuerwehr haben Unternehmer mit Baggern die Situation rasch entschärft und mit den Aufräumarbeiten begonnen.

Bezirk Neunkirchen zum Katastrophengebiet erklärt

Die Bezirkshauptmannschaft hat am frühen Dienstagabend mitgeteilt, dass aufgrund des Unwetters im Bezirk Neunkirchen „eine Katastrophe vorliegt“. Diese Einschätzung gelte seit 15.30 Uhr.

Das Rote Kreuz stand mit 25 Rettungskräften im Einsatz. In Gloggnitz wurde laut einer Aussendung der Bezirkseinsatzstab eingerichtet. Die personellen Ressourcen würden laufend verstärkt und Rettungswägen aufgrund vielfach schlechter Zufahrtswege auf Bereitschaft gestellt, um im Notfall schnell ausrücken zu können.

Mehre Orte seien nur über Unwege erreichbar, teilte das Rote Kreuz weiter mit. Ortschaften seien teilweise auch abgeschnitten. Die Lage dürfte sich im Laufe der Nacht weiter zuspitzen, hieß es zudem.

Im Wechselgebiet, im Feistritztal und in der Buckligen Welt habe teils Weltuntergangsstimmung geherrscht, teilte Feuerwehrsprecher Franz Resperger mit. Er berichtete auch von Menschenrettungen aus bis zu hüfthoch überfluteten Häusern. 600 Mann von etwa 50 Feuerwehren standen am Dienstagnachmittag im südlichen Niederösterreich im Einsatz.

Gerettet werden mussten dem Sprecher zufolge vor allem gehbehinderte Menschen. Gemeinden, die vom Unwetter besonders stark getroffen wurden, waren u.a. Otterthal, Raach am Hochgebirge und Warth. Die Feuerwehren brachten Hunderte Sandsäcke in die betroffenen Ortschaften.

Kleine Bäche seien zu reißenden Flüssen geworden, sagte Resperger. In einer Mure sei ein Rettungswagen mit einem Notfallpatienten stecken geblieben. Die Helfer mussten das Fahrzeug befreien. Die Aufräumarbeiten in den vom Unwetter getroffenen Gemeinden werden laut dem Feuerwehrsprecher jedenfalls bis Mittwoch dauern.

150 Einsatzstellen im südlichen Niederösterreich

Feuerwehrsprecher Franz Resperger berichtete am Dienstagabend von 150 Einsatzstellen in den Bezirken Neunkirchen und Wiener Neustadt. „Es werden mehr“, fügte er hinzu. 750 Helfer waren mittlerweile aufgeboten. Sie beobachteten auch die Pegel der Bäche und Flüsse in der Region. In den vom Unwetter betroffenen Gebieten hatte wieder heftiger Regen eingesetzt.

Resperger kündigte an, dass noch am Dienstag bzw. spätestens Mittwoch in der Früh eine Bereitschaft des Katastrophenhilfsdiensts aus Wiener Neustadt in den Bezirk Neunkirchen in Marsch gesetzt werde. Dies dazu, um andere Kräfte abzulösen bzw. zu unterstützen. Der Bezirk Wiener Neustadt wurde dem Sprecher zufolge von Ausläufern des Unwetters getroffen. Straßen und Wiesen seien überflutet worden.

Starkregen, Sturm und Hagel im Bezirk Neunkirchen

Das Unwetter im Bezirk Neunkirchen brachte Starkregen, Sturm und Hagel mit sich, berichtete das Bezirksfeuerwehrkommando. Zu den besonders stark betroffenen Gemeinden zählten auch Feistritz am Wechsel, Kirchberg am Wechsel, Gloggnitz sowie Puchberg am Schneeberg. Die Zahl der eingesetzten Feuerwehren stieg auf vorerst 67.

Der Bezirksführungsstab war seit 14.30 Uhr im Einsatz. Um überflutete und vermurte Straßen frei zu räumen, wurden auch die Straßenmeistereien des Bezirkes alarmiert. Aufzuarbeiten waren zudem Schadstellen wie Überflutungen von Gebäuden und Verklausungen von Bächen.

In der Gemeinde Enzenreith wurde eine Brücke über den Syhrnbach weggerissen. Mehrere Bundes- und Landesstraßen mussten gesperrt werden. Vermehrte Unwettereinsätze gab es im Laufe des Nachmittags auch im Bezirk Wiener Neustadt.

Oberösterreich wurde am Montagabend von einem heftigen Unwetter heimgesucht.

Quelle http://www.nachrichten.at/

 

 

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