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Warum hat Schweden keine zweite Corona-Welle?

21.09.2020

Neuinfektionen sinken

Warum hat Schweden keine zweite Corona-Welle?

Stockholm am 19. September 2020: Masken gehören nicht zum Alltagsbild in Schweden.(Bild: AFP)

Schweden ist derzeit laut EU-Statistik das einzige Land der Union, in dem seit Sommerbeginn die Zahl der wöchentlichen Corona-Neuinfektionen pro Kopf kontinuierlich rückläufig ist. Genau erklären können sich die Experten in Stockholm dieses Phänomen auch nicht. Sie sehen darin aber eine Bestätigung der auf Langfristigkeit angelegten nationalen Covid-Strategie.

Mitte Juni war Schweden mit 67,4 wöchentlichen Covid-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner noch Schlusslicht in der EU. Österreich verzeichnete damals moderate 2,4 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner. Mitte September hat sich das Bild umgedreht. Während in Österreich die Zahl 36,5 immer mehr andere Länder veranlasst, eine Reisewarnung nach Österreich auszugeben, liegt Schweden mit einer Neuinfektionszahl von 14,3 im unteren Drittel der EU.

Auf Lockdown fast gänzlich verzichtet
Schweden wählte zu Beginn der Pandemie im März einen von den meisten anderen Ländern unterschiedlichen Ansatz. Im Gegensatz etwa zu Österreich verzichteten die Schweden auf einen förmlichen Lockdown und weitgehend auf gesetzlich oder per Verordnung verankerte Vorschriften und Verbote. Lediglich für Gastronomie, Altersheime und die Anzahl von Personen bei Versammlungen gab und gibt es zum Teil weiterhin verbindliche Regeln.

Gut gefüllte Lokale in Schweden am 8. April 2020 – zu diesem Zeitpunkt waren Österreichs Restaurants noch bis auf Abhol- und Lieferdienste geschlossen.(Bild: AP)

Schweden hielt während der gesamten Zeit hindurch die Schulen für Unter-16-Jährige offen. Zuletzt öffneten auch wieder Gymnasien und Universitäten. Auch das Besuchsverbot in Altersheimen fällt am 1. Oktober und weicht einer Empfehlung, entsprechende Vorsicht walten zu lassen. Im Unterschied zu praktisch überall anders verzichtete Schweden zur Gänze darauf, Mund-Nasen-Schutz in der Allgemeinheit auch nur zu empfehlen und begründete dies mit der dünnen Evidenzlage bezüglich der Frage, ob ein solcher effektiv die Verbreitung eines Virus verhindern kann.

Schweden hielten sich an Empfehlungen
Auch anders als in vielen anderen Staaten hielt sich die Politik aus dem operativen Corona-Management weitgehend heraus und überließ die der Bevölkerung „dringend empfohlenen“ Maßnahmen und Verhaltensregeln einem Komitee von Experten unter der Leitung des „Staatsepidemologen“ Anders Tegnell, der international bald zur Ikone des „Schwedischen Modells“ wurde. Laut Untersuchungen hielten sich rund 90 Prozent der Schweden an die empfohlenen Verhaltensregeln.

Mittsommerfest-Picknick am 9. Juni 2020 in Stockholm

Als die Zahl der Corona-bedingten Todesfälle in Schweden im April sprunghaft anstieg und das Land europaweit die vierthöchste Ziffer verzeichnete, regte sich international und im eigenen Land teils scharfe Kritik an der vermeintlich laschen Vorgangsweise der schwedischen Verantwortlichen.

Testkampagne bei Pflegepersonal
Diese machten Mängel und Fehler in der Altenpflege für die hohen Todesziffern verantwortlich ein leiteten verschiedene Maßnahmen wie eine gezielte Testungskampagne von Pflegepersonal in besonders kritischen Institutionen ein. Offenbar mit Erfolg, denn die Kurve der neuen Todesfälle flachte ab und glich sich jener der meisten europäischen Staaten an.

Chefepidemiologe Tegnell fühlt sich angesichts der seit Juni anhaltenden Entwicklung in Schweden bestätigt. In einem Interview mit dem Sender France 24 vergangene Woche sagte Tegnell, man sei insgesamt mit dem eingeschlagenen Weg in Schweden zufrieden. „Am Ende wird man sehen, wie viel Unterschied es gemacht haben wird, eine nachhaltige Strategie gewählt zu haben, die lange Zeit durchgehalten werden kann anstatt einer, wo man immer und immer wieder zusperrt, aufmacht und wieder zusperrt. Im Übrigen rechne er nicht mit einer „zweiten Welle“ in Schweden, sondern lediglich mit lokalen Ausbrüchen, die jedoch gemeistert werden könnten.

Wirtschaft kam besser durch Corona-Krise
Die Prognosen der schwedischen Wirtschaft sind jedenfalls weniger schlecht als die der meisten anderen EU-Mitglieder. Eine Ende Juli veröffentlichte Studie der britischen Analysefirma Capital Economics attestierte den Schweden, mit ihrer Taktik die durch die Pandemie bedingte Wirtschaftsflaute bisher am besten gemeistert zu haben.

Zu einem ähnlich positiven Schluss kommt auch eine Ende August auf dem Forschungsportal ScienceDirect veröffentlichte politische Analyse und verweist darauf, dass die Weltgesundheitsorganisation WHO die schwedische Corona-Strategie als Zukunftsmodell vorgeschlagen hat.

Während Tegnell selbst vorsichtig bleibt und in einem TV-Interview am Freitag betonte, es sei noch zu früh, einen Ländervergleich zu ziehen, lobte der Chef der schwedischen Gesundheitsbehörde, Johan Carlson die Disziplin der eigenen Bevölkerung. Diese habe die „klaren Botschaften“ der Behörden ernst genommen und so bewiesen, dass die gewählte Strategie die Richtige gewesen sei.

krone.at — Kommentare

Schweden hat genau die richtige Strategie gewählt den einzigen Fehler den sie gemacht haben ist das sie am Anfang Probleme hatten den Virus aus den Altenheimen fern zu halten aber das hatten alle

Weil Schweden eine Regierung mit Hirn hat .

Natürlich hat Schweden keine zweite Welle. Auf der ganzen Welt gibt es keine zweite Welle. Wenn man sich die bisherige Performance von Covid-19 anschaut, hat es nichtmal eine erste Welle gegeben, also kann logischerweise auch keine zweite Welle folgen. Die unglaublich geringen Todeszahlen bewegen sich ja in der Gegend von normalen Schnupfenviren.

Bei uns wird nur auf Strafen gesetzt-mehr kann die Politik nicht als Geldeintreiben.
Ein hoch auf die Schweden.
Kein hin und her kein auf und zu, klare regeln, klare ansagen fertig.
Bei uns Genau das gegenteil um 100.000 euros wird eine sinnlose Ampel erfunden und niemand kennt sich aus, und das wird gleich dafür genutzt extrem hohe strafen auszusprechen.

Tja so hätte es bei uns auch sein können. Aber wir durften nicht, weil es ja 100.000 Tote geben wird usw. usw……. Stattdessen haben unsere Kapazunder die Wirtschaft komplett ruiniert. Danke für Nichts!

Und warum haben zahlreiche Länder mit strengem Lockdown viel mehr Toten als Schweden und jetzt eine zweite Welle?

Quelle https://www.krone.at/2234900

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