Eine Studie der imh GmbH analysierte die Herausforderungen für das Krankenhaus der Zukunft.
Beim imh Krankenhaus-Vertrauensindex (KHVI) wurden 335 SpitalsmitarbeiterInnen befragt: über 40 % gaben an, dass Personalknappheit die größte Herausforderung ist und befürchten mögliche künftige Qualitätsprobleme. Aktuell würden sich aber über 80 % der Befragten im eigenen Krankenhaus behandeln lassen.
Personalknappheit als Ursache für Qualitätsprobleme
Seit fünf Jahren befragt die imh GmbH (vormals IIR) Krankenhauspersonal zu wichtigen Themen im Gesundheitswesen. Der diesjährige Fokus lag dabei auf den Herausforderungen für das eigene Krankenhaus in den nächsten fünf Jahren.
Dabei ergibt sich ein klares Bild: Problematisch ist es für 42,8 % der Befragten demnach, einerseits Personal zu halten und andererseits Ärzte und Pflegepersonal zu finden. Für 27,5 % ist die größte Herausforderung, die Behandlungsqualität aufrecht zu halten – das ist der höchste Einzelwert. Die Analyse der Anmerkungen ergibt jedoch, dass die Herausforderung „Behandlungsqualität“ als eine Konsequenz der Personalressourcenfragen (Personal halten und Personal finden) gesehen wird.
ÄrztInnen zu finden wird schwierig
Interessant ist die Auswertung nach Berufsgruppen. Hier zeigt sich, dass insbesondere die ÄrztInnen einen ÄrztInnenmangel kommen sehen. 31 % der ÄrztInnen sind der Meinung, dass es die größte Herausforderung in den nächsten fünf Jahren sein wird, ÄrztInnen zu finden. Das ist der höchste Wert der untersuchten Berufsgruppen. Weniger dramatisch sehen die ÄrztInnen das Problem, MitarbeiterInnen im Krankenhaus zu halten: das ist nur für 13 % ein Thema.
Pflegepersonal sorgt sich um die Behandlungsqualität
Für alle Befragten stellt es eine besondere Herausforderung dar, die Behandlungsqualität in den nächsten fünf Jahren aufrecht zu halten. Dies gilt vor allem angesichts knapper werdender Personalressourcen. Jedoch ist das offenbar insbesondere für die Pflege eine Schlüsselfrage. 29 % der befragten Pflegekräfte sehen hier die zentrale Herausforderung der nächsten fünf Jahre. Das ist der höchste Wert aller Berufsgruppen.
Öffentliche Krankenhäuser und Ordensspitäler haben andere Herausforderungen als Privatspitäler
Die Sorge um eine mögliche Beeinträchtigung der Behandlungsqualität ist grundsätzlich quer durch alle Krankenhäuser ein wesentliches Thema: Sowohl in Öffentlichen Krankenhäusern (29 %) als auch in Ordensspitälern (33 %) ist das die meistgenannte „größte Herausforderung“. Allerdings gilt das nur in beschränktem Maße auch für Privatspitäler. Dort ist diese Herausforderung nicht in den Top 3 gelandet. Für Privatspitäler ist das Personalthema wichtiger, und zwar ohne deswegen die Frage nach Behandlungsqualität damit zu verbinden. 38 % der MitarbeiterInnen in Privatspitälern sehen die zentrale Herausforderung darin, künftig genügend ÄrztInnen und Pflegepersonal zu finden, und weitere 12 % glauben, dass es die größte Herausforderung sein wird, das bestehende Personal im Unternehmen zu halten.
Vertrauen des Personals in das eigene Krankenhaus ist hoch und steigt sogar
Der imh Krankenhaus-Vertrauensindex (KHVI) misst das Vertrauen in das eigene Krankenhaus. Als Indikator dafür gilt die Frage, ob sich die SpitalsmitarbeiterInnen im eigenen Haus behandeln lassen würden. Der KHVI erreichte 2018 einen Wert von 164,2 und damit den höchsten Wert seit der Erhebung.
Quelle http://zeitimblick.info/krankenhaeuser-kaempfen-mit-personalknappheit/