Kennzeichnung der Allergene in Speisekarten, extrem überzogene Hygienevorschriften, spontane Überprüfungen des Arbeitsinspektorats zur besten Geschäftszeit des Tages: Die heimischen Wirte steigen auf die Barrikaden.
Peter Dobcak, Fachgruppenobmann der Wiener Gastronomie.
„Bei uns in Wien geht es aber noch viel härter zu als im australischen Dschungel. Die Wiener Gastronomen kämpfen Tag für Tag um ihr wirtschaftliches Überleben, und das ihr ganzes Arbeitsleben lang. Unsere Grässlichkeiten sind bürokratische Schikanen, die kein Ende nehmen“, beklagt Peter Dobcak, Obmann der Wiener Gastronomie in der Wirtschafskammer Wien.
Mehr Kontrollen, aber viel weniger Lokale mussten schließen
Während die Anzahl der Überprüfungen gestiegen ist – 2011 wurden nur 233 Lokale überprüft, letztes Jahr waren es schon 638 Lokale, also die dreifache Menge. 2011 mussten 23 Lokale geschlossen werden, 2017 hingegen nur zwölf. Die Zahl der Betriebe, die geschlossen werden mussten, hat sich also halbiert. Bei 8.000 Gastronomiebetrieben gab es für 2017 lediglich 142 Beanstandungen beim Nichtraucherschutz, oftmals fehlten nur die Raucherhinweiskleber.
Die Schikanen: Die Kennzeichnung der Allergene in den Speisekarten, extrem überzogene Hygienevorschriften und spontane Überprüfungen des Arbeitsinspektorats zur besten Geschäftszeit des Tages seien nur einige Beispiele dafür, was Gastronomen alles ertragen müssten.
„Aufgrund der enormen Auflagen ist es für Gastronomen sehr komplex geworden, zu arbeiten“, meint Dobcak. Denn von Bürokratieabbau sei 2017 nicht viel zu merken gewesen. „Alle Vorschriften zu kennen und im Bürokratie-Dschungel den Überblick zu bewahren, ist sehr schwierig geworden. Die Wirte sind ja schließlich Gastronomen, und keine Juristen“. Deshalb arbeite die Fachgruppe Gastronomie an Vorschlägen zur Entbürokratisierung und werde diese in Kürze an die Regierung übermitteln, so der Gastronomieobmann.
Quelle. http://www.heute.at/wirtschaft/news