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AMS-Chef erklärt: Weshalb Fachkräfte fehlen – und was nun zu tun ist

Die „Mangelberufsliste 2018“ sorgt für große Aufregung. Warum immer mehr Firmen keine Mitarbeiter finden und was man jetzt tun soll.

Die Zahl der Berufe, in denen bei uns auch Menschen aus Nicht-EU-Staaten arbeiten dürfen, wurde heuer von elf auf 27 stark erhöht. Außerdem plant die Regierung neue, regionale Listen für jedes Bundesland. Die SPÖ trommelt dagegen: Bis zu 150.000 zusätzliche Ausländer kämen in diesem Fall ins Land.

AMS-Chef: SPÖ-Zahlen „zu hoch“
Solche Zahlen sind für Johannes Kopf, den Chef des Arbeitsmarktservice, „zu hoch“. Er stellt fest: „Per Ende Dezember 2017 gab es in Österreich 250 Beschäftigte aus Drittstaaten aufgrund einer Bewilligung für einen Mangelberuf.“ Wegen der Ausweitung von elf auf 27 könnten es heuer rund 1000 werden. Selbst im Fall einer Regionalisierung wären es nur einige Tausend.

Seit der Einführung des Systems im Jahr 2012 wurden in Summe 1719 Zuwanderungskarten für Mangelberufe erteilt. Warum es derzeit nur 250 Personen sind? Manche gingen wieder zurück ins Heimatland, manche arbeiteten bei uns 21 Monate lang und konnten dann die „Rot-Weiß-Rot-Karte plus“ beantragen, die freien Zugang zum Arbeitsmarkt ermöglicht. Dann fielen sie wieder aus der Mangelberufs-Statistik heraus.

Dringend gesucht: Elektroinstallateure, Schlosser, Kfz-Mechaniker
Ein solcher Beruf ist einer, bei dem es pro offener Stelle maximal 1,5 Jobsuchende gibt. Bei Fräsern und Maschinenbautechnikern mit höherer Ausbildung liegt der Wert nur bei 0,4. Das Ranking der Mangelberufe mit den meisten Stellen führen Elektroinstallateure an (siehe Grafik). Insgesamt sind aktuell 9200 der knapp 55.000 beim AMS gemeldeten freien Stellen solche in Mangelberufen – ein Anteil von 17 Prozent.

Doch woran liegt es, dass immer mehr Firmen keine Fachkräfte finden? Kopf: „Der Hauptgrund ist die gute Konjunktur. Aktuell haben wir über drei Prozent Wirtschaftswachstum, die Unternehmen suchen mehr Mitarbeiter, und die Zahl der Arbeitslosen sinkt.“ Logische Folge: Immer mehr Berufe rutschen unter die Grenze von 1,5 Jobsuchenden pro Stelle.

Mehr Technik-Absolventen nötig, zu wenige Junge kommen nach
Zweiter Grund ist, dass es in technischen Ausbildungen zu wenige Absolventen gibt. Kopf: „Wir sollten z.B. mehr tun, um auch Frauen für Technik-Berufe zu begeistern.“ Eine weitere Ursache ist die Demografie: Es kommen zu wenige Junge nach.

Eine Regionalisierung der Liste hält Kopf für „vertretbar“, auch wegen des Köche-Mangels in Westösterreich. Mit einem bundesweiten Wert von 1,6 schaffte es der Beruf Koch bisher knapp nicht auf die Liste.

Quelle.http://www.krone.at

 

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