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Keine Zeit für Pausen: Amazon-Mitarbeiter pinkelten in Flaschen

17.04.2018

Ein britischer Autor schleuste sich in ein Amazon-Logistikzentrum ein und deckte die miesen Arbeitsbedingungen auf.

Ein neues Buch des Autos James Bloodworth kritisiert die Arbeitsbedingungen bei Amazon-Logistikzentren in Großbritannien. Bloodworth ließ sich als Arbeiter bei einem Versandlager in Staffordshire einschleusen. Dort seien der Druck auf die Mitarbeiter dermaßen hoch gewesen, dass diese den Gang zur Toilette mit einem „Flaschen-System“ ersetzten. 

„Die Leute haben einfach in Flaschen gepinkelt, weil sie Angst davor hatten, für ‚Leerlaufzeit‘ bestraft zu werden oder ihren Job zu verlieren, weil sie auf die Toilette mussten“, so Bloodworth gegenüber der Tageszeitung The Sun. Jene Mitarbeiter, die im höchsten Stockwerk arbeiteten, mussten vier Stockwerke zur nächsten Toilette zurücklegen.

„Nur Roboter können so arbeiten“

Das Problem wurde auch durch eine Studie der britischen NGO „Organise“ bestätigt. Demnach hatten drei Viertel der 241 befragten Amazon-Mitarbeiter aus Zeitmangel Angst davor, während der Arbeitszeit die Toilette zu benutzen. Ein Mitarbeiter gab sogar an, er würde kein Wasser während der Arbeitszeit trinken, um das zu verhindern. Die hoch gesteckten Ziele würden das ohnedies zeitweise verhindern. 

https://futurezone.at/digital-life/amazon-mitarbeiter-schlafen-in-zelten-neben-lager/235.300.103

Üblicherweise müssen rund 100 Stück pro Stunde eingesammelt werden, zu Spitzenzeiten seien es 120 bis 140 – das sei „nahezu unmöglich“, insbesondere da die Produkte eingesammelt und verpackt werden müssen. „Nur Roboter können nach Amazons Konzept arbeiten. Wenn irgendein Mensch für mehr als ein Jahr so arbeiten würde, wie es Amazon verlangt, bräuchte man übernatürliche Fähigkeiten oder man wird sehr krank.“

Quelle https://futurezone.at/digital-life/keine-zeit-fuer-pausen-amazon-mitarbeiter-pinkelten-in-flaschen/400022353

One thought on “Keine Zeit für Pausen: Amazon-Mitarbeiter pinkelten in Flaschen”

  1. Vorgesetztenverhalten sehr wenige Leute, die Arbeiter als Menschen betrachten
    Mann fühlt sich ständig beobachtet, dabei müsst du strahlen und sich Amazonian nennen. Work hard, have fun, make history!, steht überal. Nur das erste davon ist der Fall.
    Die Leute mögen nett sein, das System ist aber so ausgedacht , dass die Kollegen verpflichtet sind sich gegenseitig runter zu machen. Das nennt mann da „review process“. Es geht aber schlichtweg um die ständige Kontrolle.
    Klar, Gleichberechtigung ist in Amazon groß geschrieben. Gesetzlich geregelte Teilzeitanspruch wird hier ignoriert. Falls du darauf bestehst, wirst du rausgeschmissen.
    Sobald hier Ideen angebracht werden, gerade von Mitarbeitern gibt es auch hier wieder das Neiderorinzip und nicht das Miteinander. Auch das liegt an den Führenden. Hier meine ich wie auch in der oberen Stellungnahme die Leads
    Vorgesetzte waren allesamt unfähig. Die hatten alle ein Studium, leider nur – in dem Falle – nix technisches und wollten uns sagen, was zu tun ist. Das war ein 24/7 Trauerspiel. Problemlösungen blieben ans uns hängen, egal wie man welches Problem zu lösen hatte, am besten gestern schon, das Material vom eigenen Geld kaufen und hinterher noch den Bückling machen, das man überhaupt durfte. Je besser die Ausführung, desto stinkiger der direkte Vorgesetzte (schon doof, wenn man keine Ahnung hat – der unstudierte Facharbeiter allerdings schon). Ideen wurden gern geklaut und als die eigenen teuer verkauft – worauf man die Vorgesetzten dafür noch feiern sollte.

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