Architekturentwurf der zukünftigen Magna-Lackieranlage slowenischen Maribor aus.
Magna Steyr startet mit dem Bau eines neuen Werks in Slowenien. Hunderte Mitarbeiter werden eingestellt. Was das für den Standort in Graz bedeutet.
Das Geschäft mit der Fertigung von Autos für andere Hersteller läuft bei Magna Steyr in Graz auf Hochtouren. Nach jüngsten Produktionsstarts von Modellen, ist heute der Start für den Bau eines ganzen Werks. Das österreichisch/kanadische Unternehmen errichtet im 75 Kilometer von Graz entfernten Maribor/Hoče, in Slowenien, ein neues Werk. Dort sollen in einem ersten Schritt zweite Lackiererei entstehen.
Neue Elektroauto-Kompetenz wird ausgerollt
Vor allem die große Nachfrage nach Entwicklung und Auftragsfertigung durch BMW, Mercedes-Benz und Jaguar Land Rover hat dem Konzern zufolge für eine gute Auslastung des Werkes in Graz gesorgt. Derzeit fertigt Magna Steyr die BMW 5er-Serie und die Mercedes-Benz G-Klasse. Anfang 2018 startet die Fertigung des Jaguar E-PACE und später die des Jaguar I-Pace, dem ersten Elektro-Jaguar.
Der Jaguar I-Pace ist eines von derzeit fünf handverlesenen Modellen weltweit, die auf einer eigenen Fertigungsplattform für ein Elektroauto basieren. Für BMW wird ein neues Hybrid-Modell gefertigt. Zu diesen Modellen kommen 2018 stehen weitere Neuheiten am Programme. So steht demnach auch die Produktion eines Toyotas in den Startlöchern. Damit wird das Unternehmen im kommenden Jahr 200.000 Fahrzeuge im Jahr produzieren, was gegenüber 2017 einer Verdoppelung der Produktion gleichkommt.
146-Millionen-Euro-Investment
Die Kosten für den Bau des neuen Werks in Slowenien hat Magna mit über 100 Millionen Dollar veranschlagt, laut slowenischen Wirtschaftsministerium beläuft sich das Investment auf 146,4 Mio. Euro . Bis Ende 2018 soll der Bau fertig sein.Die Anlage soll dann Anfang 2019 in Betrieb gehen. Das Recruiting der etwa 400 neuen Mitarbeiter hat bereits begonnen.
„Durch unsere Kompetenz im Bereich Fahrzeugentwicklung und -fertigung hat Magna eine einzigartige Position in der globalen Automobilzulieferindustrie, die wir mit neuen Investitionen kontinuierlich vorantreiben“, betont Günther Apfalter, Chef von Magna International Europe & Magna Steyr. Mit den Investitionen bringe man gezielt auch neue Arbeitsplätze und Investitionen in bestimmte diese Regionen.
Wenn Nachfrage und Aufträge entsprechend da sind, kann man das Werk Step by Step ausbauen
Der Standort von Magna Steyr in Graz ist durch diese Investition keineswegs nicht gefährdet, wie Apfalter gegenüber trend in einem großen Interview, das er dem Magazin vor kurzem gab, versichert. Zumal die Auslastung in Graz bei 200.000 Fahrzeugen im Jahr auf dem Anschlag stünde. Das neue Werk wird das 75 Kilometer weiter nördlich gelegene Magna-Steyr-Werk in der steirischen Landeshauptstadt Graz ergänzen. „Wir haben in Graz zu wenig Lackierkapazitäten“, sagte Apfalter. Die Chancen auf einen weiterern Ausbau des Werks in Slowenien stehen jedoch gut. Apfalter: „Wenn Nachfrage und Aufträge entsprechend da sind, kann man das neue Werk in Slowenien Step by Step ausbauen.“
Das neue Magna-Werk ist die bisher größte Greenfield-Investition im selbstständigen Slowenien. „Das ist ein Meilenstein“, sagte der slowenische Premier Miro Cerar. Seine Regierung erhofft sich dadurch wichtige wirtschaftliche Impulse vor allem für die strukturschwache Region Stajerska (Untersteiermark), aber auch für das ganze Land. „Wir glauben fest auf positive Auswirkungen dieses Projekts“, sagte Cerar. Das neue Werk werde unter anderem wichtig zu der Beschäftigung und Wirtschaftswachstum beitragen. Die slowenische Regierung unterstützt die erste Phase des Projekts mit einem staatlichen Investitionszuschuss von 18,6 Millionen Euro.
Quelle.https://www.trend.at