02.11.2023
In Österreich gab es im Oktober 207.264 offene Stellen. Besonders vom Personalmangel sind Handel, Logistik und Verkehr betroffen.
Am Donnerstag veröffentlichte das Arbeitsministerium die aktuellen Zahlen zur Arbeitslosigkeit in Österreich. Rund 340.000 Menschen haben derzeit keinen Job, „Heute“ berichtete.
Am selben Tag informierte der Österreichische Wirtschaftsbund über die aktuellen, offenen Stellen in Österreich. So waren im Oktober 207.264 Jobs unbesetzt.
„Enorme Belastung für Unternehmer“
„Trotz schwieriger Konjunkturprognosen bleiben die offenen Stellen in Österreich auf einem besorgniserregend hohen Niveau. Die Nachfrage nach Arbeitskräften ist ungebrochen und der Arbeitskräftemangel bleibt eine enorme Belastung für die Unternehmer in Österreich. Der WB-Stellenmonitor verzeichnet im Oktober 207.264 ausgeschriebene Stellen in Österreich. Dabei ist die Situation für heimische Betriebe ohnehin schon besorgniserregend genug. Anhaltend hohe Energiepreise und globale wirtschaftliche Eintrübungen aufgrund der geopolitischen Krisen stellen unsere Betriebe vor besondere Herausforderungen. Der Arbeitskräftemangel tut sein Übriges“, erklärte WB-Generalsekretär Kurt Egger in einer Aussendung.
Die kürzlich vorgestellten Maßnahmen der Bundesregierung, wie etwa die Abschaffung des letzten Drittels der Kalten Progression, den Energiekostenzuschuss 2 und den Ausbau der Kinderbetreuung bewertete Egger positiv.
Über 40.000 offene Stellen im Handel und Verkehr
„Die beschlossenen Maßnahmen sind ein wichtiges Signal für die Wirtschaft und ein wesentlicher Schritt in die richtige Richtung. Es braucht jedoch weitere Maßnahmen, um dem Arbeitskräftemangel entgegenzuwirken. Dazu gehört, Pensionisten länger im Erwerbsleben zu halten und weitere Vereinfachungen bei der Rot-Weiß-Rot-Karte, um den Fachkräftezuzug aus dem Ausland zu erhöhen. Wir sind noch lange nicht am Ziel, es gibt noch viel zu tun, um den eklatanten Arbeitskräftemangel nachhaltig in den Griff zu bekommen“, so der Generalsekretär abschließend.
Die bundesweiten Branchenergebnisse im Überblick:
Handel, Logistik, Verkehr: 40.929
Büro, Marketing, Finanz, Recht, Sicherheit: 31.992
Tourismus, Gastgewerbe, Freizeit: 23.817
Bau, Baunebengewerbe, Holz, Gebäudetechnik: 22.259
Elektrotechnik, Elektronik, Telekommunikation, IT: 21.300
Maschinenbau, Kfz, Metall: 17.321
Soziales, Gesundheit, Schönheitspflege: 17.115
Nicht konkreter zuordenbar: 15.066
Reinigung, Hausbetreuung, Anlern- und Hilfsberufe: 8.961
Chemie, Biotechnologie, Lebensmittel, Kunststoffe: 3.575
Landwirtschaft, Gartenbau, Forstwirtschaft, Umwelt: 1.666
Medien, Grafik, Design, Druck, Kunst, Kunsthandwerk: 1.403
Wissenschaft, Bildung, Forschung und Entwicklung: 1.400
Bergbau, Rohstoffe, Glas, Keramik, Stein: 272
Textil, Bekleidung, Mode, Leder: 188
Die Leserkommentare ……
Nur Firmen, die Mindestlohn zahlen, suchen verzweifelt nach Mitarbeitern.
Ich kenne genug, die sich immer und immer wieder bewerben. Und ständig kommen Absagen.
Einfach mal auch Bewerber über 50 Jahre berücksichtigen. Solange die Unternehmer nur junge Leute mit Erfahrung suchen, welchen sie geringe Gehälter zahlen wollen, werden sie weitersuchen müssen.
Einfach mal ordentliche Gehälter zahlen, dann klappt es auch mit den Mitarbeitern.
Firmen, die ihre Mitarbeiter fair bezahlen, die ihre Mitarbeiter bei schwerer Grippe in Krankenstand gehen lassen, respektvoller Umgang etc, die können sich vor Bewerbungen nicht retten. Und die haben dann auch qualifiziertere, besser gelaunte Mitarbeiter.
Das Problem fängt bei den Unternehmern an. Die ignorieren Bewerber die älter als 45-50 sind. Dabei sind es genau diese Leute, die wirklich arbeiten wollen.
Meine Bekannte 56 Jahre, davon 20 Jahre als Filialleitung tätig, wurde vom deutschen Konzern wegen Filialschließung gekündigt. Seit einem Jahr kein Erfolg im Lebensmittelhandel! Begründung: zu teuer!!!!
Aber von dieser Regierung wurde das Pensionsantrittsalter auf 65 Jahre für Frauen erhöht!! Die Firmen müssen gezwungen werden, auch ältere Dienstnehmer einzustellen!
Quelle https://www.heute.at/s/207264-stellen-unbesetzt-niemand-will-diese-jobs-120002394/comments