15 April 2020
440.000 Euro an Polit-Agenturen – finanziert durch Großspenden
Rund 440.000 Euro kassierten drei Polit-Werbeagenturen für die „Schau auf dich“-Kampagne des Roten Kreuzes. Eine davon ist das Kanzlermacher-Büro von Kurz-Freund Maderthaner. Finanziert wird das durch Großspenden. Umgesetzt wird die Kampagne von der Regierung mit insgesamt 15 Millionen Euro.
Wien, 15. April 2020 | Für die „Schau auf dich“-Kampagne wurden vom Roten Kreuz drei Agenturen beauftragt, um „möglichst rasch eine Kampagne zu entwickeln.“ Das geht aus der Beantwortung einer ZackZack-Anfrage an das Rote Kreuz hervor. Die drei Agenturen: Jung v. Matt, die Troin Agency (sie haben an der Kampagne zu Van der Bellens Präsidentschaft mitgearbeitet) und eben das „Campaigning Bureau“ von Kurz-Kanzlermacher Philipp Maderthaner.
440.000 Euro Kosten
ZackZack wollte auch wissen, wie viel die Kampagne bisher kostete. Rot Kreuz-Gesicht „Bundesrettungskommandant“ Gerry Foitik sprach auf „OE1“ von „rund 360.000 Euro“. Aus dem Pressebüro des Roten Kreuzes heißt es aber:
„Für Strategie, Konzeption und die Produktion sind bislang Kosten von rund 440.000 Euro angefallen. Finanziert wird das durch dafür vorgesehene Großspenden.“
Die drei Agenturen dürften also möglicherweise bereits fast eine halbe Million kassiert haben, um die Kommunikaton der Bundesregierung zu planen und zu zentralisieren. Großspender dürften dafür aufkommen.
Regierung bot Rotem Kreuz Mediaplanung an
Auch zum „Deal“ zwischen Rotem Kreuz und der Bundesregierung wurde das Pressebüro der Blaulichtorganisation konkreter:
„Die Regierung hat angeboten, die Mediaplanung zu übernehmen und die Kosten dafür zu tragen. Dazu hat das Rote Kreuz der Regierung die Nutzungsrechte eingeräumt.“
Heißt konkret: Die kolportierten 15 Millionen Euro für Werbespots und Inserate werden vom Staat getragen. Dies wurde von der Regierung selbständig angeboten. Man habe im Krisenstab, indem auch Foitik sitzt, „die entscheidende Rolle von Kommunikation“ diskutiert. Daraufhin wurde die Kampagne des Roten Kreuzes der Bundesregierung präsentiert.
Nachdem sich die Regierung überzeugt hatte, „beschloss sie, die Kampagne zu unterstüzen.“ Das Rote Kreuz habe die Polit-Agenturen selbständig engagiert, weil „aufgrund der Dringlichkeit Agenturen beauftragt wurden , deren Arbeit das Rote Kreuz bereits in der Vergangenheit überzeugt hat.“
NEOS kündigten Anfrage an
Aktuell stehen die Bundesregierung und das Rote Kreuz in der Kritik. Andere Rettungsorganisationen würden gerne ähnlich wie das Rote Kreuz eingebunden werden. Das rote Pendant zum türkisen Roten Kreuz ist der Arbeiter Samariterbund: Der Chef ist Franz Schnabl, auch Obmann der SPÖ Niederösterreich, sagte gegenüber dem „Standard“:
„Natürlich würden wir uns eine stärkere Einbindung wünschen, wir leisten Ähnliches, unsere Expertise ist gleich“
Im Zuge der Aufregung rund um die Kampagne des Roten Kreuzes sowie die Zusammenarbeit mit dem Kanzlermacher-Büro von Maderthaner kündigten die NEOS eine parlamentarische Anfrage an.