13.05.2022
Stefan E. (34) hat Existenzängste: Ein Probetag bei einer Firma verlief nicht gut, er kündigte. Somit wurde ihm 4 Wochen das AMS-Geld gesperrt.
Stefan E. (34) aus Niederösterreich ist vierfacher Vater und auf Arbeitssuche. Anfang Mai hatte er einen Probetag bei einer Firma für Transporte, Kanalreinigung sowie Container- und Muldenservice.
Allrounder mit Hausverstand
Laut Stelleninserat des AMS wurde ein Allrounder mit Hausverstand gesucht. Tätigkeiten: Hilfstätigkeiten am Lagerplatz, Mitfahrten mit dem Lkw, diverse Reinigungsarbeiten. Neben eher geringen Anforderungen wurde eine Vollzeitstelle in einem familiär geführten Unternehmen mit einem Mindestbruttogehalt von 1.695,40 Euro brutto im Monat (=1.370,11 Euro netto) geboten.
„Ich fing um 6 Uhr an, bis Mittag sortierte ich Lackdosen und Batterien und schleppte Kisten. Zu Mittag fuhren wir zum Haus des Chefs, dort sollten wir den Putz von der Wand entfernen. Da ich keine Maurer bin, ist das keine Arbeit für mich – es geht mir da auch um die Haftungsfrage“, erklärt der Vater, der noch drei Kinder (3, 4, 10) im Haus hat.
4 Wochen kein Geld
Also war mit dem Schnuppertag Schluss, einige Tage später der Schock für den vierfachen Vater: „Mein Arbeitslosengeld in der Höhe von fast 1.200 Euro im Monat wurde für vier Wochen gestrichen.“ Die Schuld sieht der 34-Jährige bei der Firma und beim AMS: „Die Dame von der Personalabteilung der Firma war nicht bereit meine Kündigung in eine einvernehmliche Dienstauflösung umzuwandeln. Ich habe zwei Mal angerufen und gebettelt.“ Die Dame hätte nur gemeint: Dies sei hier kein Kommen und Gehen.
Der Vater fürchtet sich jetzt, dies dem Vermieter mitzuteilen: „Ich zahle knapp 1.300 Euro Miete im Monat, keine Ahnung wie ich das dieses Monat schaffen soll.“
Das AMS Niederösterreich sah sich den Fall genau an, eine Sprecherin des AMS Niederösterreich stellte klar: „Laut Gesetz müssen wir in Fällen von Arbeitsverweigerung sanktionieren.“
Leserkommentare
Deshalb meide ich Probetage. Arbeiten gehen lohnt sich sowieso nicht mehr.
Bravo. So versucht man auch den Probetag zu vermeiden. Am besten haben es die die es garnicht versuchen. Die haben den wenigsten Stress
So darfst du nicht machen selber kündigen.wenn du nicht zufrieden bist mit neue firma geh 2 tage auf krankenstand dann bekommst kündigung
Jede Woche ein neuer Berricht über das Ams Nö …. schrecklich was dort abgeht
Wird doch Zeit für eine Sammelklage gegen das AMS. Wie die die Leute behandeln ist das allerletzte
Stimmt! Es gibt auch eine Ombudsstelle beim AMS. Man MUSS sich nicht alles gefallen lassen, im Gegenteil.
Das AMS Niederösterreich sah sich den Fall genau an, eine Sprecherin des AMS Niederösterreich stellte klar: „Laut Gesetz müssen wir in Fällen von Arbeitsverweigerung sanktionieren.“
Die Gesetze gelten nur für Österreicher. Leider die Wahrheit.
jössas, ich hab mich verböckelt beim Treppen steigen. Tja, es will keiner mehr arbeiten, so schauts aus.
Nein leider. Probezeit spielt hier keine Rolle. Man soll auf keinen fall selbst kündigen. Entweder einvernehmlich oder kündigen lassen. Dann bekommt man das Geld wieder.
Das AMS ist dazu da, die Menschen und ihren Willen zu brechen.
Um nichts anderes geht es mehr – wer nicht mehr kann, dient dem Sytem als Zahl- und Arbeitssklave, und wer noch nachfragt – kriegt extra eine drauf. Das ist es, das ist die neue EU.
Wieso ist er nicht in einen Krankenstand gegangen ? Dann wäre der „Schnupperer“ gekündigt worden und alles wäre Paletti…
am ersten arbeitstag immer den hausarzt im hinterkopf haben.
kreuz verrissen..les was auch immer
Beim AMS sitzen eine Menge Leute herum, die am freien Markt unvermittelbar wären.https://aktive-arbeitslose.at/erfahrungsberichte/ams/bezugssperren_ams/index.html
https://www.kosmo.at/ams-mehr-sanktionen-bei-ablehnung-von-job-angeboten/
https://www.arbeitslosennetz.org/arbeitslosigkeit/rechtshilfe/bezugseinstellung.html
Quelle https://www.heute.at/s/nach-probetag-wurde-vater-ein-monat-vom-ams-gesperrt-100206659