24.10.2022
AK-Präsident Stangl: „Die Digitalisierung darf nicht zu mehr AMS-Sanktionen führen“
Digitalisierung spielt bei Bewerbungsprozessen und beim Arbeitsmarktservice (AMS) eine zentrale Rolle. „Fehlende Informationen, mangelndes IT-Knowhow oder sogar Tippfehler können zu Problemen in der AMS-Praxis führen, die schwerwiegende Konsequenzen nach sich ziehen“, sagt AK-Präsident Andreas Stangl.
Ein Beispiel aus der Beratungspraxis der Arbeiterkammer OÖ: Ein Mann aus Linz hat sich bei einer Firma korrekt beworben und lediglich einen Fehler in der E-Mail-Adresse gehabt, sodass die Bewerbung beim Betrieb nicht ankam.
„Obwohl er bis auf den kleinen Tippfehler alles richtig gemacht hatte, wurde ihm das AMS-Geld eingestellt. Sanktionen in diesem Bereich sind für sechs bis acht Wochen möglich, was unverhältnismäßig ist“, so Präsident Stangl, der auch betont: „Digitalisierung darf nicht dazu führen, dass Arbeitsuchende nicht zu ihren Rechten kommen.“
Arbeitslosengeld gestrichen
Ein zweiter Fall: Ein Arbeitsuchender, ebenfalls aus Linz, musste sich über eine Online-Plattform bewerben, lud dort seine Daten hoch und legte ein Profil an. Er dachte, dass die bloße Registrierung ausreiche. Das war jedoch nicht der Fall und deshalb strich ihm das AMS sein Arbeitslosengeld.
Tatsächlich hätte er die besagte offene Stelle auf der Online-Plattform noch suchen und sich dann auch noch bewerben müssen. Das Anlegen eines Bewerberprofils ist laut AMS noch keine Bewerbung. Das war dem Mann nicht bewusst. Dieses Beispiel zeige, dass Arbeitsuchende besser über ihre Pflichten und digitale Bewerbungsprozesse informiert werden müssen.
Forderung der AK
➤ Der Umgang mit Jobsuchenden muss würdevoller und auch deutlich serviceorientierter sein.
➤ AMS-Berater/-innen benötigen deutlich mehr Zeit für individuell abgestimmte Betreuungsprozesse. Neben genügend Ressourcen braucht es auch den Auftrag, auf die Bedürfnisse der Arbeitsuchenden gezielt einzugehen und alles daran zu setzen, dass Ansprüche nicht wegen bürokratischer Hürden verlorengehen.
➤ Es braucht mehr Schulung und konkrete Anleitung für Arbeitsuchende im digitalen Bereich, vor allem im Bewerbungsprozess.
Leserkommentare —
Es wird Zeit, dass dem AMS die Wadl’n fireg’richtet werden.
Frechheit mehr fällt mir dazu nicht ein , ich bin selbst selbstständig und kann aus Erfahrung nur sagen das dass AMS ihre Mitarbeiter Mal selbst auf einen Kurs schicken sollte, denn sie wissen nicht was sie tun.
Das AMS verwaltet die Arbeitslosigkeit. Ich bin sieben Jahre bei dieser Bürokratikrake gemeldet und habe in dieser Zeit viel über die Struktur, die hinter dem AMS steckt lernen dürfen. jedoch keinen Job bekommen, den ich für mich angemessen hielt. Es erheiterte mich manchmal, manchmal machte es mir auch Angst. Es gibt schon Jobs über´s AMS, aber glaubt mir, diese Jobs möchte niemand unbedingt machen. Auch nicht das Coaching über JobTransFair, FAB, ITworks, Trendwerk etc. Vom SÖB-Wahnsinn ganz zu schweigen.
Ich kann nur jedem Arbeitslosen davon abraten, das e-AMS-Konto zu verwenden. Es passieren leicht Anwendungsfehler, und es ist unübersichtlich. Bei kleinsten Fehlern kann das zu existenzbedrohenden Sanktionen führen, was auch so passiert. Also einfach abmelden vom e-Ams Konto, man ist nicht verpflichtet es zu verwenden! Das AMS muss dann Briefe wieder mit der Post zustellen lassen. Und da soll es dann erst mal beweisen, dass ein nicht eingeschriebener Brief nicht zugestellt wurde.
Ich habe es auch nie angenommen, und habe Telefonnummer gewechselt. Habe kein Handy für ams.
Was passiert wenn das AMS ein Fehler macht ?
so geht man mit unsrigen um während die neuankömmlinge im luxushotel einquartiert werden.
Man braucht sich nicht wundern wenn einer mal so richtig Durchdreht.
Quelle https://www.heute.at/s/fehler-bei-mail-adresse-ams-geld-beinhart-gestrichen-100234898