Freitag, 07. Februar 2020
Vor allem Techniker
57 Prozent der Firmen suchen verzweifelt Personal
Der Fachkräftemangel bleibt das bestimmende Thema in der heimischen Wirtschaft. Eine Tatsache, die sich nun auch im aktuellen Fachkräfteradar der Wirtschaftskammer Steiermark widerspiegelt. 57 Prozent der weiß-grünen Betriebe haben demnach massive Probleme, qualifiziertes Personal zu finden. Am höchsten im Kurs stehen auch weiterhin technische Berufe.
Die Zahl der Arbeitslosen pro offener Stelle ist der Indikator für den Fachkräfteradar. Wobei Werte unter 1,5 als Mangel eingestuft werden. In der Steiermark lag diese Zahl im Jahr 2019 bei den Fachkräften bei 1,35.
Am prekärsten ist die Situation bei technischen Berufen: Bei Diplomingenieuren für Starkstromtechnik liegt diese Zahl etwa bei 0,17 – auf knapp 26 offene Stellen kommen nur 4,3 Arbeitslose. Nicht viel besser sieht’s in der Steiermark bei Datenverarbeitungstechnikern (0,18) oder Nachrichtentechnikern (0,19) aus.
In Graz gibt es zu wenige Betonbauer
Auffällig sind die regionalen Unterschiede: Während im Großraum Graz ein eklatanter Mangel an Betonbauern (auf elf offene Stellen kommt nicht einmal ein Bewerber) herrscht, kommen etwa in Gleisdorf mehr als sechs offene Stellen auf einen Arbeitslosen in diesem Bereich. „Dazu werden durch die demografische Entwicklung in den kommenden Jahren doppelt so viele Menschen in Pension gehen, wie ins Erwerbsleben nachrücken – und da muss man kein Mathematiker sein, um die Folgen abschätzen zu können“, stellt der steirische WKO-Chef Josef Herk klar.
Der steirische Wirtschaftskammer-Präsident Josef Herk
Er nimmt deshalb vor allem die Politik in die Pflicht und fordert die Umsetzung von drei Maßnahmen: „Wir müssen die Mobilität der Arbeitslosen erhöhen – wir würden uns hier ein positives Anreizmodell wünschen, denn es kann nicht sein, dass in Wien beispielsweise Hunderte Köche arbeitslos sind, während in der Steiermark viele Hoteliers und Gastronomen in den Skigebieten händeringend nach Personal suchen.“
Qualifzierte Zuwanderung notwendig
Dazu fordert er die Forcierung unternehmensnaher Ausbildungen und hakt auch neuerlich bei der qualifizierten Zuwanderung ein. „Ich würde mir wünschen, dass die Debatte hier nicht ständig mit Migrationsfragen vermischt wird.“
Kommentare
Wir müssen die Mobilität der Arbeitslosen erhöhen“ Jetzt wird mit dem AMS verhandelt, dass man auch dort wiener und niederösterreichische Arbeitslose hinschickt. Wenn sie sich weigern ihr soziales Umfeld aufzugeben, wird das Arbeitslosengeld gesperrt. Der Österreicher ist nichts weiter als eine Ware, die seinen Wert verliert, wenn sie nicht der Norm entspricht.
Wenn die Firmen nicht bereit sind ein faires Gehalt zu zahlen sondern nur drauf schauen wieviele Dividenden die Aktionäre und Chefetage abstauben wundert es mich nicht…
Bei anständigem Gehalt gibt es auch genug Leute die sich gerne umschulen bzw die Arbeit annehmen.
Umschulung klingt zwar sehr gut, wird aber vom AMS in der gewünschten Form nicht angeboten.
Dafür sitzt mein 57-jähriger (Dipl. Ing.) bereits zum 3. Mal in dem Kurs „Wie bewerbe ich mich richtig“.
Wie wärs mit mehr bezahlen………
Wenn nur auf der Untersten Gehaltsschiene gesucht wird bekommt man auch keine gute Fachkraft
Herr Herk, machen Sie Ihren Unternehmern klar, dass man mit nicht lebensfähigen Mindest- und Kollektivlöhnen keine MitarbeiterInnen finden kann. Euer ewiges Gejammere gibt es schon seit mehr als 20 Jahren und Ihr eiert immer noch an den Mindest- und Kollektivlöhnen herum. Aber klappern und jammern gehört zu Eurer Vernichtungsstrategie.
Ganz genau so ist es!
Quelle https://www.krone.at/2093264