4 März 2020
Am Schauplatz -Reportage Unfaire Milch – Warum ein Lebensmittel nichts wert ist“ am 5. März um 21.05 Uhr in ORF 2
Seit knapp fünfzehn Jahren machen Milchbauern mit spektakulären Aktionen in ganz Europa auf ihre schwierige Situation aufmerksam. Seither hat sich nichts zum Besseren geändert. Trotz aller Demonstrationen, Pressekonferenzen und Politikergespräche ist der Milchpreis weiter gefallen und
Wien (OTS) –
Seit knapp 15 Jahren machen Milchbäuerinnen und Milchbauern mit
spektakulären Aktionen in ganz Europa auf ihre schwierige Situation
aufmerksam. „Wir haben immer g’sagt: Des is a Katastrophe, und dann sind
wir wieder melken gegangen.“ So hat Ewald Grünzweil, der Obmann der
„Interessensgemeinschaft Milch“ 2005 die Situation der Milchbauern in
Österreich beschrieben.
Seither hat sich nichts zum Besseren geändert. Trotz aller
Demonstrationen, Pressekonferenzen und Politikergespräche ist der
Milchpreis weiter gefallen und lag stets unter den Entstehungskosten.
Die Bauern können nur dank der Ausgleichszahlungen aus dem Agrarbudget
überleben. Die Antwort der Agrarindustrie ist Effizienzsteigerung.
Turbokühe, die statt Gras und Heu Getreide und Eiweißfutter fressen und
von Robotern gemolken werden. Dazu kommt, dass die Bauern ihren
Viehbestand stetig vergrößern müssen, um wirtschaftlich zu überleben.
Wachsen oder weichen ist bis heute die Devise. Kleine Landwirtschaften
sind zu Tausenden auf der Strecke geblieben. Seit 1995 haben zwei
Drittel der Milchbetriebe zugesperrt. Trotzdem wird in Österreich heute
um die Hälfte mehr Milch produziert als vor 25 Jahren.
Robert Gordon hat in den vergangenen Jahren für „Am Schauplatz“ viele Milchbauern begleitet und er war auch dabei, als kurz vor Weihnachten die letzten Kühe den Hof von Ewald Grünzweil verlassen haben. Der Milchbauer hat endgültig aufgegeben, wie Gordons Reportage „Unfaire Milch – Warum ein Lebensmittel nichts wert ist“ am Donnerstag, dem 5. März 2020, um 21.05 Uhr in ORF 2 zeigt.