21.08.2020
„AMS schmiss mich raus, weil ich mit Tochter (2) kam“
Die Turbulenzen am Arbeitsmarkt sind noch lange nicht vorbei.
Frau Susi* bekam von einem Tag auf den anderen einen AMS-Termin. Weil sie diesen mit ihrer Tochter (2) wahrnehmen wollte, wurde sie rausgeschmissen.
Am Mittwoch bekam Frau Susi kurzfristig einen Termin beim AMS. Sie sollte gleich am nächsten Tag um 11.40 Uhr vor Ort in Wien-Leopoldstadt erscheinen. Weil ihr Mann allerdings arbeitet und der Kindergarten momentan zu ist, konnte sie niemanden finden, der auf ihre 2-jährige Tochter aufpassen konnte. Also beschloss die Wienerin, ihr Kind mitzunehmen.
„Ich war bereits um 11.20 Uhr bei der Anmeldung, um ja nicht zu spät zu kommen“, erzählt sie gegenüber „Heute“. Als ihre Beraterin allerdings die Tochter sah, soll sie angefangen haben zu schimpfen: „Das Kind stört mich, so kann ich sie nicht betreuen. Wie stellen Sie sich das vor?“ Die dreifache Mutter versuchte der AMS-Mitarbeiterin zu erklären, dass es schlichtweg nicht möglich war, eine Betreuung für ihre Tochter zu finden, weil der Kindergarten gerade zu habe und auch ihr Mann von heute auf morgen keinen Urlaubstag bekäme.
Doch auch das interessierte die Betreuerin, laut Susi, herzlich wenig. Sie wollte den Termin dennoch wahrnehmen und fühlte sich ungerecht behandelt. „Ich versuchte anschließend, wenigstens einen neuen Termin zu vereinbaren, aber das wollte die Dame nicht und drohte mir stattdessen, das AMS-Geld zu streichen. Also bestand ich darauf, mit ihrem Vorgesetzten zu sprechen und wartete am Gang. Stattdessen kam jedoch der Security und begleitete mich mit meiner Tochter vor das Gebäude. Sowas habe ich in Österreich noch nie erlebt“, schildert die verärgerte Wienerin im „Heute“-Gespräch.
Mädchen (2) war zu „lebhaft“ für Gespräch
AMS-Pressesprecher Sebastian Paulick konnte auf „Heute“-Anfrage den Vorfall bestätigen: Es sei prinzipiell kein Problem , mit einem Kind zu einem Termin zu kommen, solange dabei einem Gespräch über die Jobmöglichkeiten nachgekommen werden kann. „Das war hier leider nicht der Fall. Das Kind war so lebhaft, dass an eine Unterhaltung keinen Moment lang zu denken war, obwohl von der erfahrenen Beraterin eine ganze Weile mit großer Geduld das Möglichste versucht wurde“, so Paulick.
Frau Susi soll zudem ein neuer Termin angeboten worden sein, der sie allerdings nicht interessierte. „Sie schrie die Beraterin an, weil sie jetzt alles erledigen wollte.“ An dieser Stelle kam laut Paulick der Security und griff deeskalierend ein: „Der Sicherheitsmitarbeiter ging gemeinsam mit der Frau zum Ausgang, wo sein Arbeitsplatz ist.“ Sylvia Oppenauer, Leiterin des AMS am Austria Campus, möchte die Situation so aber nicht stehen lassen. Sie bietet Frau Susi nun ein persönliches Gespräch an, in dem alle Angelegenheiten besprochen und erledigt werden können.
Leserkommentare —
Manche AMS-Betreuer sind schon eine eigene Mafia geworden,wennst ned spurst wird dir das Geld gestrichen!
wennst keine arbeit hast wirsd schikaniert, in diesem sinne macht arbeit frei
Die „Betreuerin“ ohne wenn und aber fristlos kündigen. Keine Abfertigung und 3 Monate Wartefrudt, bis sie sich beim AMS anmelden kann.
Habe das auch schon von Anderen gehört.
Hatte selbst nie mit AMS zu tun, aber diesen zigfach abgesicherten „Mitarbeitern “ gehört einmal der Herr gezeigt.
Sie vergessen, dass die, die arbeitssuchend gemeldet sind , vorher “ IHRE GEHÄLTER “ mit ihren Abgaben bezahlt haben.
Es ist eine Frechheit, was sich Ämter erlauben und KEINER staucht diese abgehobenen Löcher zusammen.
Ich glaube der Frau jedes Wort!!! Meine Nachbarin hatte Angst vor ihrer Betreuerin, weil diese mündliche Vereinbarungen immer zu ihren Nachteil verd..rehte, also nahm sie zu einem Termin ihren erwachsenen Sohn mit. Ihre Betreuerin hat ihn sofort rausge..schmissen, obwohl er sich als Sohn ausgewiesen hatte!! Sollte er nicht den Raum verlassen, dro.hte sie das Gespräch abzu..brechen!! Später hat die Betreuerin alles abge..stritten und behauptet, der erwachsene Sohn hat sie beim Gespräch ge..stört? Interessante Ähnlichkeiten…
Der Kunde hat das Recht, eine Vertrauensperson mitzunehmen, diese muss nicht verwandt sein. Kann auch der Nachbar oder ein Anwalt sein. Zu Beweissicherungszwecken würde ich das Gespräch mit dem Smartphone aufzeichnen (natürlich dem Betreuer mitteilen).
Sehr viele Probleme im Zusammenhang mit dem AMS bestehen darin, dass das AMS teils massiv ins Leben ihrer „Kunden“ eingreift, all dies aber nur indirekt oder gar nicht gesetzlich gedeckt ist: was sich oft in den Zwangskursen abspielt (bis hin zu aufgenötigter Quasi-Psychotherapie), in welcher Form Betreuer mit den Arbeitslosen reden, wann und wie oft Termine angesetzt werden usw. Im konkreten Fall stufe ich es als Schikane ein, einen Termin am nächsten Tag anzusetzen. Wenn der Betreuer gerade einen Traumjob für den Kunden entdeckt hat, kann er ihm diesen auch mailen oder telefonisch durchgeben. Andere Gespräche dagegen können problemlos eine Woche warten. – Wegen „so etwas“ eine Geldsperre androhen … da am besten antworten: „Machen Sie es!“ Dann Hilfe bei der Arbeiterkammer suchen, notfalls bis zum Bundesverwaltungsgericht Beschwerde führen. Wir sind noch nicht Nordkorea.
https://arbeitslosen-forum.at/
https://aktive-arbeitslose.at/erfahrungsberichte/ams/bezugssperren_ams/index.html
Quelle https://www.heute.at/s/wienerin-kam-mit-kind-ins-ams-und-wurde-rausgeworfen-100098108