Eine hinterhältige Callcenter-Mafia treibt derzeit ihr Unwesen, ruft vor allem Pensionisten an. Nun hat die Polizei enthüllt, wie die Täter genau vorgehen.
Die Polizei warnt vor einer zunehmenden Anzahl an Betrugs-Versuchen per Telefon.
Es war am 30. Jänner um 1 Uhr Früh, als eine 80-Jährige Welserin vom Klingeln ihres Telefons aus dem Schlaf gerissen wurde. Am anderen Ende meldete sich ein Mann, der sich als „Polizist einer geheimen Polizeiabteilung“ ausgab.
„Er sprach hochdeutsch und verwickelte sie in ein Gespräch über Einbrecher, offene Grenzen und dergleichen, wobei er sie geschickt ausfragte und die Pensionistin über ihre Bargeldbestände und ihre Einlagen auf Sparbüchern Auskunft gab“, berichtet die Polizei von dem Fall.
Frau wurde misstrauisch
Zum Glück gab die Frau ihr Losungswort nicht bekannt. Nachdem sie ihm sogar ihre Handynummer gegeben hatte, und sie der Mann daraufhin dort anrief, wurde die Pensionistin misstrauisch, sie begann, dem Mann Fragen zu stellen.
Plötzlich beendete der Mann das Gespräch. Wenige Stunden später, um 9 Uhr Früh, rief der Mann wieder an. Die Frau erkannte die Stimme und legte sofort auf.
Warnung vor „Callcenter-Mafia“
Laut Polizei gelangen derzeit vermehrt solche Anzeigen ein. Die „Callcenter-Mafia“ geht immer gleich vor: Deutschsprachige Täter rufen vorwiegend ältere Personen an und stellen sich als Kriminalpolizei (z.B. Interpol) vor.
„Es wird z.B. behauptet, dass Personen einer kriminellen Gruppierung festgenommen wurden, dass aber Mittäter noch flüchtig wären. Bei den Festgenommen wären Hinweise gefunden worden, dass ein Angriff auf das Vermögen der Angerufenen bevorstehen würde und werden die Angerufenen aufgefordert, ihr Bargeld abzuheben und sonstigen Wertgegenstände in Sicherheit zu bringen“, so die Polizei.
In weiterer Folge sollen dann die Angerufenen das Geld entweder per Überweisung oder in einem Postpaket in die Türkei übermitteln.
Besonders perfide: Die Angerufenen werden bei den Telefonaten laut Polizei massiv beeinflusst, über alles Stillschweigen zu bewahren. Auch gegenüber „anderen“ Polizeibeamten und Bankbeamten dürfe man nichts sagen, weil die nichts von den Ermittlungen wüssten, bzw. eventuell sogar in die kriminellen Machenschaften involviert wären.
Diese Tipps gibt die Polizei:
•Sofort auflegen
Um sich vor Betrügern am Telefon zu schützen soll man sich gar nicht erst auf ein Gespräch einlassen, sondern am besten sofort auflegen. In dem Moment, wo man sich auf den Anrufer einlässt, wird es schwer. Die Person am Ende der Leitung ist gut geschult und darauf trainiert, einen bei der Stange zu halten. Sie wissen genau, wie sie jemanden ködern können.
•Von der Telefonnummer am Display nicht täuschen lassen
Um die eigene Glaubwürdigkeit zu erhöhen, manipulieren die Betrüger gezielt die eigene Rufnummer, die am Telefondisplay des Opfers aufscheint.
Die Täter senden dabei durch Telefonnummer Spoofing die Polizeinotrufnummer +430133 mit, sodass diese bei den Opfern am Display erscheint und untermauern soll, dass der Anruf tatsächlich von der Polizei kommt. (Die Polizei ruft jedoch nie vom Polizeinotruf 133 an!)
Weitere nützliche Tips:
• Die Polizei wird sie niemals um Geldbeträge am Telefon bitten.
• Geben sie am Telefon keine Details zu Ihren finanziellen Verhältnissen preis.
• Übergeben sie niemals Geld an unbekannte Personen.
• Ältere Menschen sollten sich am Telefon nicht verunsichern oder unter Druck setzen lassen. Im Zweifelsfall gehen sie zur nächsten Polizeiinspektion.
Quelle. http://www.heute.at/