7. Februar 2024
E-Autos sollten die Rettung für’s Klima sein. EU-Pläne verlangten das Aus für Verbrenner im Jahr 2035. Doch niemand dachte darüber nach, woher das Lithium für die Batterien kommen sollte und woher der Strom um sie zu laden. Es interessierte sich auch niemand über den Energieaufwand in der Produktion und die Fahrtüchtigkeit bei sehr hohen oder sehr niederen Temperaturen.
Die Branche ist dabei einen Bauchfleck zu machen.
Frankreichs Präsident Macron hatte einen Plan für Millionen von Elektrofahrzeugen pro Jahr. Bundeskanzler Scholz plante, bis 2030 15 Millionen Fahrzeuge auf Deutschlands Straßen zu bringen. Präsident Biden übertrumpfte alle mit einem 174-Milliarden-Dollar-Plan, um die USA zum Weltmarktführer zu machen.
Vor einigen Jahren machte fast jeder Präsident oder Premierminister Elektrofahrzeuge zum Eckpfeiler einer Industriestrategie. Und doch haben wir diese Woche erfahren, dass Renault seine Pläne aufgibt, sein Elektrofahrzeug- und Softwaregeschäft separat an die Börse zu bringen, während Volvo seine Polestar-Tochtergesellschaft für elektrische Sportwagen aufgibt.
Es ist noch gar nicht so lange her, dass sich die Länder einen erbitterten Wettbewerb um die Einführung batteriebetriebener Zukunftsvisionen lieferten. Als Tesla auf der Welle der grünen Nachfrage ritt und zum weltgrößten Autohersteller wurde, gemessen am Marktwert, wenn auch nicht am Volumen, und mit ehrgeizigen Netto-Null-Zielen, die es zu erreichen galt, wollten alle sicherstellen, dass sie bei Elektrofahrzeugen wettbewerbsfähig waren.
Wir würden die Kohlenstoffemissionen reduzieren, viele Arbeitsplätze schaffen und unsere industrielle Basis stärken. Natürlich müssten die Regierungen einige Milliarden – oder Dutzende von Milliarden – bereitstellen, um dies zu ermöglichen. Aber es würde sich um ein Vielfaches auszahlen.
Und doch sind die Pläne für eine industrielle Revolution durch Elektrofahrzeuge nun auf dem Rückzug.
Trotz des staatlichen Förderprogramms hat Renault diese Woche die für die erste Jahreshälfte geplante separate Börsennotierung seiner Elektroauto-Sparte Ampere gestrichen.
Dies sei eine „pragmatische Entscheidung“, so der Vorstandsvorsitzende Luca de Meo, da die sinkenden Verkaufszahlen für Elektroautos in ganz Europa den Markt schwieriger machten als erwartet.
Ebenso kündigte Volvo an, dass es die Finanzierung seiner Elektroauto-Sparte Polestar einstellen und seinen 48-prozentigen Anteil an andere Anteilseigner, darunter den chinesischen Konzern Geely, abgeben werde. Im September letzten Jahres kündigte Volkswagen an, die Produktion von zwei seiner EV-Flaggschiffe zu kürzen, und im November erklärte Ford, dass es sein Batteriewerk in Michigan verkleinern werde.
Der Autovermieter Hertz in den USA entledigt sich der 20.000 E-Autos, die in den letzten Jahren mit großem Tamtam gekauft wurden, und ersetzt sie durch Benziner, weil die Nachfrage zu gering ist.
Im vergangenen Jahr zeigten Zahlen der Society for Motor Manufacturers and Traders einen starken Rückgang des Interesses an E-Fahrzeugen bei privaten Käufern.
Es sieht so aus, als ob all diese gut bezahlten grünen Arbeitsplätze“ etwas länger auf sich warten lassen werden, als irgendjemand erwartet hat. Was die Rückzahlung der riesigen Summen angeht, die verschiedene Regierungen in die Industrie „investiert“ haben, so wird es wohl auch noch eine Weile dauern, bis sich dieses Geld auszahlt. Oder genauer gesagt sind die Steuergelder in den Taschen der Aktionäre der Unternehmen gelandet, zumindest teilweise.
Die Kehrtwende bei der Elektrifizierung der Autoindustrie ist bereits im Gange.
Die großen Hersteller haben begonnen, sich zurückzuziehen und all die großartigen Projekte für Batteriefabriken, für glänzende neue EV-Anlagen und für die Ladeinfrastruktur werden unweigerlich sehr bald aufgegeben werden.
Wann die Erkenntnis auch bei den EU-Führern in Brüssel ankommt ist fraglich. Wahrscheinlich werden sie noch zig Milliarden an Steuergeldern zu den Konzernen und ihren Eigentümern verschieben und dafür Auszeichnungen erhalten.
Einer der Faktoren für die geringe Kauflust ist der rasche Wertverlust für Wiederverkäufer, wie in der Grafik sichtbar.
Einer der Faktoren für die geringe Kauflust ist der rasche Wertverlust für Wiederverkäufer, wie in der Grafik sichtbar.
Die Leserkommentare …………………………………………………….
Anstatt kleine und günstige Fahrzeuge als Zweitauto für den täglichen Arbeitsweg und der Möglichkeit des Akkutauschs ähnlich wie bei Akkuhandwerkzeugen für die Masse zu entwickeln, haben alle auf übermotorisierte, überteuerte Luxusgeräte für ein sehr überschaubares Klientel gesetzt.
Und erleben jetzt ihr wohlverdientes Scheitern.
Ich persönlich mag keine E-Autos. Sie sind so langweilig, clean und wecken keine Emotionen. Wie schön war noch die Zeit der 70er Muscle-Cars mit sattem V8 Sound! Was wir heute sehen ist eine emotionslose Welt, mit emotionslosen Autos und emotionslosen Menschen. Der Transhumanismus wirft seine Schatten voraus.
Eine Tankstelle mit Benzin/Diesel-Tanksäulen kann tausende Autos pro Tag versorgen. Bei E-Tankstellen ist das Faktor 50 (mindestens!) weniger.
Soll doch diesen überteuerten Elektroschrott kaufen, wer will.
Ich fahre hier auf dem Land lieber erstmal meinen vergleichsweise günstig erstandenen und betriebenen Benziner weiter. Der ist fast 9 Jahre alt und wenn da eine Batterie kaputt geht, dann nur eine Starterbatterie für 100 Euro oder so. 😂
Und der wird bei guter Pflege auch weitere 9 Jahre problemlos bewältigen.
Warum „verramscht“ Tesla seine genialen Produkte wohl? Kann es sein, dass es Absatzprobleme gibt? Sind wohlmöglich inzwischen fast alle Bestmenschen mit Elektrokarren ausgerüstet?
Quelle https://tkp.at/2024/02/07/e-autos-ohne-zukunft-hersteller-ziehen-sich-reihenweise-zurueck/