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Vassilakou fordert City-Maut für Pendler

Nach dem jüngsten Gerichts-Okay für den Lobautunnel befürchtet Wiens Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou (Grüne) einen Verkehrsanstieg. Um die Blech-Kolonnen zu drosseln, bringt sie eine neue City-Maut für Pendler ab der Stadtgrenze ins Spiel. Sämtliche Autofahrer, die vom Umland in die Hauptstadt fahren, müssten dann zahlen.

Um die Pendler zum Umstieg auf die Öffis zu bewegen, kann sich Vassilakou eine zeitliche Begrenzung – beispielsweise von 6 bis 10 Uhr – vorstellen. „Die Einnahmen durch eine City-Maut sollen direkt in den Ausbau des öffentlichen Verkehrs fließen“, versprach die Vizebürgermeisterin. Und: Pendlern müssten Alternativen zum Auto geboten werden.

Dringend notwendige Befreiung“
Die derzeitige Situation sieht die Stadträtin für alle Seiten als belastend an, wenn frühmorgens auf den Einfahrtsstraßen alles steht: „Für die Wiener bedeutet das in weiterer Folge Lärm, Stau, schlechte Luft und erhöhte CO2-Belastung.“ Für alle Betroffenen – auch die Pendler – bedeute das verlorene Lebenszeit im Stau. Eine City-Maut würde vor allem auch Bewohnern des „staugeplagten“ 22. Bezirks die „dringend notwendige Befreiung“ bringen.

Was die Einfahrt ins Stadtgebiet kosten würde und wie genau abgerechnet bzw. kontrolliert wird, darüber konnte man im Vassilakou-Büro noch keine Auskunft geben. Betont wurde, dass man auch für andere Vorschläge offen sei, die zu einer Verkehrsberuhigung führten. Gespräche mit dem Koalitionspartner sollen folgen. Was der neue Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) zu den City-Maut-Plänen sagt, lesen Sie demnächst in der „Krone“.

SPÖ gesprächsbereit – Niederösterreich dagegen
Siegi Lindenmayr, Verkehrssprecher der Wiener SPÖ, zeigte sich zu dem Vorschlag gesprächsbereit, grundsätzlich habe sich aber die Parkraumbewirtschaftung als sinnvolle Maßnahme bewährt. Wien müsse sich in dieser Frage eng mit Niederösterreich und dem Burgenland abstimmen, betonte Lindenmayr. „Pendlerinnen und Pendler fahren schließlich aus guten Gründen ins Wiener Stadtgebiet ein. Wir wollen diese Menschen nicht schröpfen, sondern brauchen eine Lösung mit den Bundesländern, aus denen sie mehrheitlich anreisen“, so Lindenmayr.

Hier könnte es problematisch werden: Niederösterreichs Verkehrslandesrat Ludwig Schleritzko (ÖVP) hält den Vorschlag für einen „populistischen Schnellschuss, den wir so klar ablehnen“. Niederösterreichs Pendler würden nicht „für Frau Vassilakous Probleme bezahlen“, so der Landesrat.

Mahdalik: „Schikanöse Abzocke von über 350.000 Berufstätigen“
Auch die Wiener Opposition hält wenig von einer City-Maut. Die FPÖ forderte Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) auf, sich gegen den Vorschlag zu stellen. „Wenn er jetzt die schikanöse Abzocke von über 350.000 täglich mit dem Auto einpendelnden Berufstätigen aus den Bundesländern durch eine City-Maut nicht sofort im Keim erstickt, kann er eigentlich gleich wieder zurücktreten“, meinte FPÖ-Klubobmann Toni Mahdalik. „Irritiert“ zeigte sich NEOS-Verkehrssprecherin Bettina Emmerling: „Ohne große Öffi-Offensive ist eine City-Maut nicht argumentierbar und würde lediglich in eine Kostenexplosion für die Wiener ArbeitnehmerInnen ausarten.“

Quelle http://www.krone.at/

 

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