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Viele bezweifeln, im Job bis zur Pension durchzuhalten

16.02.2020

Viele bezweifeln, im Job bis zur Pension durchzuhalten Bauarbeiter.

Besonders in körperlich anstrengenden Berufen haben viele österreichische Arbeitnehmer Zweifel, bis zur Pensionierung durchzuhalten. Rund die Hälfte aller österreichischen Arbeitnehmer zwischen 36 und 55 Jahren glaubt nicht daran, bis zur Pension durchzuhalten – Frauen noch weniger als Männer. Dieses pessimistische Bild zeichnet der aktuelle Arbeitsklima Index, der im Auftrag der Arbeiterkammer Oberösterreich erhoben wird. Demnach herrschen unter einigen Berufsgruppen besonders düstere Aussicht.

Arbeitsbelastungen auf Dauer zu hoch

Knapp drei Viertel der Beschäftigten in der Altenpflege und sechs von zehn Pflegekräften in der medizinischen Betreuung halten es für nicht wahrscheinlich, dass sie ihren Job auch noch mit 60 bzw. 65 Jahren ausüben können.

Noch geringere Zuversicht (knapp zwei Drittel) herrscht bei Reinigungskräften, Bauarbeitern, Angestellten im Baunebengewerbe sowie Fabriksarbeitern.

All diesen Berufsgruppen ist laut AK OÖ gemeinsam, dass die Arbeitsbelastungen auf Dauer zu hoch sind: Ältere spüren ähnlichen Zeitdruck und Arbeitsdruck wie Jüngere, kommen seltener in den Genuss einer Gleitzeitregelung, müssen immer noch Schichtarbeit und Nachtdienste leisten.

Steigert Gleitzeit Zuversicht?

Deutlich benachteiligt sind Ältere auch bei der beruflichen Weiterbildung: Während ein Drittel der Unter-55-Jährigen in den vergangenen zwölf Monaten zumindest eine Weiterbildungsmaßnahme in Anspruch nehmen konnte, war es bei den 55- bis 64-Jährigen nur ein Fünftel.

All das hat Auswirkungen auf die Arbeitsfähigkeit – nämlich schon ab 45 Jahren. Arbeitnehmer ab diesem Alter, die nicht durch Zeitdruck oder ständigen Arbeitsdruck belastet sind, glauben zu rund 55 Prozent, dass sie es bis zur Pension schaffen.

Bei jenen, die hingegen Zeit- oder Arbeitsdruck verspüren, sind es um 14 Prozentpunkte weniger. Sieben von zehn Menschen mit einer Gleitzeitvereinbarung glauben, bis 65 arbeiten zu können. Bei Beschäftigten, die Schichtarbeit oder Nachtdienste leisten müssen, sind es hingegen nur vier von zehn.

Diese Ergebnisse des Arbeitsklima Index zeigen laut AK OÖ, dass das Konzept vom altersgerechten Arbeiten in Österreich noch nicht sehr weit verbreitet ist.

AK fordert altersgerechte Job-Modelle

Aber gerade die größer werdende Gruppe der Beschäftigten zwischen 55 und 64 Jahren steht vor der Herausforderung, die eigene Gesundheit und Arbeitsfähigkeit zu erhalten. Bei den Beschäftigten über 56 zweifeln übrigens “nur” noch 44 Prozent, ob sie durchhalten – allerdings nicht aus einem erfreulichen Grund: Sie haben nicht mehr so viele Jahre vor sich und können sich daher eher vorstellen, die verbleibende Zeit im Job noch durchzudrucken.

“Unternehmen müssen daher verstärkt darauf achten, dass die Arbeitsplätze so gestaltet sind, dass ältere Beschäftigte gesund bis zur Pension durchhalten können”, sagt AK-Präsident Dr. Johann Kalliauer und nennt gleich einige Ansatzpunkte: “Ältere brauchen flexible Arbeitszeitmodelle, weniger Schicht- und Nachtarbeit, mehr Gestaltungsspielräume, weniger Zeitdruck und weniger körperliche Belastungen.”

Der Österreichische Arbeitsklima Index misst und beschreibt seit 23 Jahren vierteljährlich die wirtschaftlichen und sozialen Entwicklungen aus Sicht der Beschäftigten. Zu diesem Zweck werden jährlich rund 4.000 Arbeitnehmer persönlich befragt.

Leser-Kommentare

Nicht witzig

Es ist ein Wahnsinn für die Tiefbau Arbeiter. Bis zur Pension ist der Körper kaputt. Und das gilt auch für viele andere Berufssparten

Druck

Die Wirtschaft hat doch überhaupt kein Interesse ältere Arbeitnehmer in Arbeit zu halten.50+wird in die Arbeitlosigkeit geschickt und der Maturant holt 50000 neue frische Arbeiter,spart Höhe der Pension wenn man sie überhaupt erlebt !

Genug

Wer 40 Dienstjahre gearbeitet hat sollte in die Pension gehen können, egal welcher Berufsstand!! Die, die bis 35 oder länger studieren müssen halt durchbeißen, denn wenn wer mit fünfzehn eine Lehre beginnt ist halt schneller in Rente…

Finde den Fehler

Die Blauen haben die 60/w eingeführt, die Blaue Sozialministerin hat die Arbeitnehmer Krankenkassen enteignet, die Blauen wollten sämtliche Rechte der Hackler aushebeln. Und ihr wählt die.

Fleissig ja, intelligent?

Allein Kurz ist doch der grösste Feind der Arbeitnehmer und von den Grünen brauch ich doch nichts erzählen oder?

Quelle https://www.heute.at/s/viele-glauben-nicht-bis-zur-pension-durchzuhalten-40693928


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