08.09.2020 https://www.heute.at/s/ams-will-54-jaehrige-wienerin-nach-osttirol-schicken-100100922
AMS will 54-jährige Wienerin nach Osttirol schicken
Sabine H. bittet „Heute“ verzweifelt um Hilfe
Die Wienerin Sabine H., die ihr ganzes Leben lang Rückschläge erfahren hat, soll nun vom AMS aus nach Osttirol ziehen, um als Kellnerin zu arbeiten.
„Ich bitte euch um Hilfe, weil ich nicht mehr weiter weiß.“ Die 54-jährige Sabine H. fühlt sich vom AMS betrogen und ist wegen ihrer momentanen Situation verzweifelt. „Ich habe meinen Wohnsitz in Wien und bin seit 21 Jahren glücklich verheiratet. Aber jetzt soll ich nach Osttirol gehen und dort als Kellnerin arbeiten. Will das AMS, dass ich mich von meinem Mann trenne?“
Der Mann von Sabine H. könne nicht mir ihr nach Tirol ziehen, da er selbst in Wien arbeiten würde. „Von dem Arbeitergeber in Osttirol wurde ich nur ausgelacht und er meinte außerdem noch, dass ich eh schon zu lange verheiratet sei“, erklärt sie weiter. „Ich hab auch schreckliche Angst vor Corona und möchte mich keinen Gefahren aussetzten.“
Bewegendes Leben
Angefangen hat alles, als Sabine H. ihren Job nach einer Operation verloren hat, unter der sie noch bis heute leidet. „Ich habe immer noch starke Schmerzen, aber das ist nichts im Gegensatz zu den seelischen Narben, die ich im Laufe meines Lebens erhalten habe.“ Sabine H. leidet bis heute wegen dem Selbstmord ihrer Tochter vor einigen Jahren. „Ich muss nur jemanden sehen, der so aussieht wie meine Tochter, oder der denselben Namen trägt wie sie, dass ich schon in Tränen ausbreche. Ich wusste nicht, dass es ihr so schlecht ging.“
Schon als Kind wurde Sabine H. von ihrer Mutter misshandelt und von ihrem ersten Mann, den sie als Minderjährige geheiratet hat, um vom Elternhaus wegzukommen, geschlagen. „Auch in meiner zweiten Ehe lief es nicht besser. Ich wurde ständig unterdrückt und klein gehalten.“ Erst ihr dritter Ehemann gab ihr die Kraft, die sie ihr Leben lang gesucht hat. „Und jetzt fühle ich mich vom AMS dazu gezwungen, meinen Mann, der mir so viel Halt und Kraft gibt, zu verlassen. Das überstehe ich nicht.“
„Fühle mich wie abgeschoben“
„Ich hab meinen Betreuer beim AMS schon öfters darum gebeten, mir nur Arbeitsplätze in Wien zu vermitteln. Ich bin weder arbeitsscheu, noch hab ich ein Problem damit, etwas neues anzufangen“, erzählt Sabine H. weiter. „Ich hab auch momentan kein Auto, um nach Tirol zu kommen. Ich fühle mich in die Enge getrieben und wie abgeschoben.“
Bei der Arbeitsstelle in Osttirol soll es sich um ein Kinderhotel handeln, meint Sabine H. „Hin und wieder breche ich zusammen, wenn ich an meine Tochter denke und jetzt zwingt mich das AMS in einem Kinderhotel, wo ich auch eine Wohnmöglichkeit hätte, zu arbeiten. Wie soll ich das alles verkraften?“
AMS bezieht Stellung
„Frau H. hat sich im Vorjahr zweimal mit ihrer Betreuerin darauf geeinigt, dass sie österreichweit eine Stelle als Kellnerin suchen möchte, und dabei auch angegeben, über einen PKW zu verfügen“, erklärt Sebastian Paulick, Pressesprecher vom AMS Wien, im Gespräch mit „Heute„. „Sie hat seither eine Vielzahl von Vermittlungsvorschlägen für ganz Österreich – in Wien und in den Bundesländern – bekommen, auf die sie sich jedes Mal auch ohne weiteres beworben hat.“
Auch zuletzt sollen ihr fünf verschiedene Stellen angeboten worden sein. „Großteils befristete Saisonjobs, die meisten davon öffentlich erreichbar, auch mit kostenlosem Einzelzimmer und gratis Verpflegung“, teilt Paulick mit. „Frau H. hätte ihren Lebensmittelpunkt in Wien selbstverständlich nicht aufgeben müssen, im Gegenteil: Wieder ein paar Monate in einem guten Betrieb gearbeitet zu haben, hätte ihre Chancen auf eine dauerhafte Stelle in Wien wesentlich verbessert.“
In Wien gibt es derzeit laut Paulik mehr als 200 offene Stellen als Kellner. „Frau H. ist keineswegs darauf beschränkt, sich ausschließlich auf die von uns vorgeschlagenen Stellen zu bewerben. Aber natürlich ist uns am wichtigsten, dass eine gute Lösung gefunden wird. Der für sie zuständige Abteilungsleiter wird sie kontaktieren, um mit ihr ihre offenbar veränderte Lebenssituation zu besprechen und neue Vereinbarungen zu treffen.“
Leserkommentare
Das AMS muss für manche wirklich Arbeitssuchende die Hölle sein, ab besten fahren die nix verstehn weiter gehn, da wird alles verziehen wenns verschlafen oder nicht zum Vorstellen wo hin finden, der echte Össi wird gesperrt, ihr Löcher…..wie und wo entsteht der Hass im Netz, ich weiß es?
AMS-Diktatur eine Betreuerin hab ich selbst erlebt,1jahr hab ich gebraucht um mein willkürlich gesperrtes Geld zurück zu bekommen! Aber von Wien nach Osttirol ist ja wohl Schikane!
Vielleicht sollte man den AMS Mitarbeiter von Wien nach Bludenz versetzen, damit er am eigenem Leib verspürt, was er da anderen zumutet.
Tipp traurig aber wahr. Reisepass wegwerfen und nix verstehen dann hast ewig Ruhe von diesen Österreichfeindlichen System.
Auf die Vereinbarung hinweisen. Kann für einen AMS Mitarbeiter sogar 1 Jahr Gefängnis rausschauen. Wenn er wiederholt Vertragsbruch begeht.
Solange man natürlich mehrere Eigenbewerbungen usw. Vorweisen kann ist man immer auf der Sicheren Seite.
Ganz dicht sind die echt nimmer! Sagenhaft die Anwandlungen! Bin gespannt, ob die auch die Flüchtlinge so behandeln. Glaub kaum.
Ich wurde mal in einen Integrationskurs für Migranten geschickt, als ich einige Monate arbeitslos war. Bin in Wien geboren und aufgewachsen, die deutsche Sprache ist quasi meine Muttersprache. Als ich mich dann geweigert hab, wurde ich für sechs Wochen gesperrt. Das wars mir aber wert. Ich setz mich doch nicht in einen Kurs mit Leuten, mit denen ich nicht kommunizieren kann. Würd wirklich gern wissen, was sich diese Berater bei solchen idiotischen Aktionen denken.
Utopisch die Vorstellungen des AMS
Quelle https://www.heute.at/s/ams-will-54-jaehrige-wienerin-nach-osttirol-schicken-100100922