Apr 12, 2020
Covid-19: Die Jobschmelze beginnt erst
Schätzungen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) zufolge werden weltweit durch die Anti-Covid-19-Maßnahmen zig Millionen Menschen ihren Job verlieren.
n vielen Ländern der Welt, darunter auch Deutschland und Österreich, stehen große Teile der Wirtschaft still. Mit Quarantänemaßnahmen will man das neue Coronavirus, welches die Krankheit „Covid-19“ verursacht, eindämmen. Eine virale Erkrankung, die vor allem die Atemwege betrifft und teils auch äußerst kritische Fälle verursacht.
Auch wenn die Mortalitätsrate oftmals übertrieben dargestellt wird, da man zum Einen nicht zwischen „an“ und „mit“ dem Virus Gestorbenen unterscheidet und unzählige Infektionen entweder mangels genügend Tests und der häufig asymtomatischen Verlaufs (chinesischen Studien zufolge rund 40 Prozent aller Fälle) gar nicht entdeckt werden, reagiert die Politik so hysterisch, als ob es sich um ein neues Ebola handeln würde.
Das Ergebnis: Lockdowns und Quarantänemaßnahmen, die zu einer massiven Einschränkung der wirtschaftlichen Tätigkeit führen. Laut der Welthandelsorganisation (WTO) soll der globale Handel in diesem Jahr je nach Dauer des globalen Ausnahmezustandes zwischen 13 und 32 Prozent gegenüber dem letzten Jahr sinken. Das ist in absoluten Zahlen ein Rückgang um zwischen 2,4 bis 6 Billionen Dollar. Das hat entsprechende Auswirkungen auf die Beschäftigung.
Im zweiten Quartal dieses Jahres sollen laut Schätzungen der ILO weltweit 6,7 Prozent aller Arbeitsstunden wegfallen. Das entspricht insgesamt einem Äquivalent von 195 Vollzeitstellen. Betroffen ist vor allem der produzierende Sektor, das Transportwesen und der Tourismus, aber auch der Handel und der Bausektor werden getroffen.
Was man auch erwarten darf: Durch die partielle Rückabwicklung der Globalisierung, gerade im produzierenden Sektor in sensibleren Bereichen, wird wohl ein Teil der zuvor nach China, Indien und andere „billigere“ Länder ausgelagerten Produktionsschritte wieder in die Industriestaaten zurückgeholt. Dann aber mit deutlich höherer Automatisierung als zuvor, so dass sich das Jobwachstum in diesem Bereich in engen Grenzen halten dürfte.
Auf jeden Fall werden die Veränderungen in der Arbeitswelt gravierend sein und wahrscheinlich einige erst für die Zukunft erwartete Entwicklungen schon früher einsetzen lassen. Die Frage ist nur: Wohin wird das führen?
Quelle https://www.contra-magazin.com/2020/04/covid-19-die-jobschmelze-beginnt-erst/