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Nach Fehlgeburt erhielt Mostviertlerin Kündigung

22.08.2019

„Krankenstand zu lang“

Nach Fehlgeburt erhielt Mostviertlerin Kündigung

Die Freude über ihre Schwangerschaft währte nur kurz – einen Monat nach der frohen Nachricht hat eine Sekretärin einer niederösterreichischen Arztpraxis einen schweren Schicksalsschlag erleiden müssen. Der Tod des Ungeborenen wurde festgestellt, die 27-Jährige erlitt eine Fehlgeburt. Als sie diesen Umstand wenige Tage später ihrem Arbeitgeber mitteilte, folgte jedoch die nächste Hiobsbotschaft: Die Sekretärin erhielt noch im Krankenstand die Kündigung.

Nur einen Monat, nachdem die Schwangerschaft festgestellt worden war, wurde die 27-Jährige von ihrem Arzt aufgrund ihres schlechten Gesundheitszustandes krankgeschrieben. Kurz darauf sei der Tod des Ungeborenen festgestellt worden, berichtete AK Niederösterreich-Präsident und ÖGB NÖ-Vorsitzender Markus Wieser via Aussendung.

Drei Tage nach der Fehlgeburt meldete sich die Frau bei ihrem Dienstgeber und berichtete ihm davon – die Reaktion darauf sollte der 27-Jährigen jedoch ein weiteres Mal den Boden unter den Füßen wegziehen. „Sie wurde aufgefordert, das Arbeitsverhältnis einvernehmlich aufzulösen, weil der Krankenstand zu lange dauern würde. Weil die Sekretärin dies ablehnte, wurde ihr noch am Telefon und einen Tag später auch schriftlich die Kündigung unter Einhaltung der Kündigungsfrist ausgesprochen“, so Wieser.

Kündigung „zu früh erfolgt“
Insgesamt zwei Monate lang befand sich die 27-Jährige infolge der Fehlgeburt im Krankenstand, ließ danach die Endabrechnung von einem Experten der Arbeiterkammer Amstetten prüfen. Das Ergebnis: Die ausgesprochene Kündigung war rechtsunwirksam, „weil sie fast um ein Monat zu früh erfolgte“, so Wieser. „Nach einer erlittenen Fehlgeburt gilt ein Kündigungsschutz von vier Wochen. Dieser wurde bei der Kündigung nicht berücksichtigt, weshalb wir erfolgreich beim Dienstgeber intervenieren konnten.“

Schlussendlich wurden der Mostviertlerin offene Ansprüche von insgesamt 3590 Euro nachgezahlt.

Quelle https://www.krone.at/1982324

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