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Secop- Fürstenfeld Kappa-Produktionshallen leeren sich

August 2020

Secop Fürstenfeld Kappa-Produktionshallen leeren sich

Die Demontage und Verlagerung der Maschinen zur Produktion der Kappa-Linie von Fürstenfeld in die Slowakei hat begonnen.

Beim Kompressorenhersteller Secop am Standort Fürstenfeld hat der Abbau und Abtransport der Kappa-Linie begonnen; auch erste Kündigungsgespräche fanden bereits statt.

FÜRSTENFELD. Ein trauriger Anblick leerer Produktionshallen erwartete die Belegschaft des Kompressorenherstellers Secop Anfang dieser Woche nach der Rückkehr aus dem zweiwöchigen Betriebsurlaub. Mit 3. August hatten die Abbauarbeiten der Kappa-Linie begonnen, die ja in den nächsten Monaten in die Slowakei ausgelagert werden soll. Bis Ende des Jahres verlieren 170 Produktionsmitarbeiter ihre Jobs.

Neuer Standort für Forschung und Entwicklung in Gleisdorf bezogen

Mehr als 20 LKWs voll gepackt mit Maschinen der Kappa Statorlinie und Montage waren bereits in die Slowakei unterwegs, berichtet Betriebsratsvorsitzenden Gerald Weber. Bis Ende September erfolgt der Abbau und Abtransport der mechanischen Bearbeitungsstraßen. Im September soll außerdem mit dem „Ramp Up“ (Aufbau der Produktionslinie) in Zlaté Moravce in der Slowakei begonnen werden. Für diesen werde laut Secop gerade ein Team zusammengestellt. Auch die Übersiedelung des Hauptquartiers für Forschung und Entwicklung mit 45 Mitarbeitern ist bereits an den neuen Standort in Gleisdorf übersiedelt. Ende August wolle man, so die Secop-Geschäftsführung, das Bürogebäude in Fürstenfeld an Nidec übergeben. Bis Oktober erfolge noch die Verlagerung der Labors.

Kündigungsgespräche haben gestartet

Für die 170 Produktionsmitarbeiter haben gestern Mittwoch die ersten Kündigungsgespräche gestartet. „Demnach demotivierend sei die Stimmung bei den Mitarbeitern“, so Weber. Die Hoffnung lege nun auf Nidec und den angekündigten neuen Linien, mit denen den nun „ausgestorbenen“ Produktionshallen bald wieder Leben eingehaucht werden soll. Wie bei seinem Besuch in Fürstenfeld angekündigt, will Nidec-Chef Valter Taranzzano ja nicht nur weitere Arbeitsplätze in Fürstenfeld schaffen, sondern aus dem Fürstenfelder Werk ein „Center of Excellence“ machen. Durch das zwischen Nidec und Secop vereinbarte „Transitional Service Agreement“ könnten laut Secop auch die 40 Mitarbeiter der Instandhaltung, Prozesstechnik, Qualitätsmanagement, Facility Management, Personalverrechnung und Co. zu Nidec wechseln. All diese Bereiche führt aktuell Secop durch, sollen aber bis Ende März 2021 Schritt für Schritt von Nidec übernommen werden. Die Interviews dazu will Nidec Ende August aufnehmen.

Stiftungsgespräche laufen

Wie die WOCHE berichtet hat, wurde im Juni der 6,5 Millionen-schwere Sozialplan zum Abschluss gebracht. Dieser sieht auch eine Arbeitsstiftung durch das AMS vor. Die Stiftungsgespräche haben mit dieser Woche begonnen. Bis Weihnachten sollen wöchentlich rund 18 Gespräche stattfinden. Zusätzlich zum Arbeitslosengeld soll es für die Betroffenen 160 Euro pro Person und Monat für Aus- und Weiterbildungen geben. Und es könnte mehr werden. „Wir haben bereits eine Zusage von den zuständigen Stellen, dass ein Landeszuschuss gewährt wird. Wir hoffen, dass sie ihre Versprechungen auch wahr machen“, betont Weber.

„Auf Leiharbeiter darf nicht vergessen werden!“

Auf einem guten Weg befände man sich in puncto Leiharbeiter. Zu den 170 Stammmitarbeitern sind auch 20 Leiharbeiter von den Kündigungen betroffen. „Auf sie darf nicht vergessen werden. Auch sie sind wichtige Arbeitskräfte und keine Mitarbeiter zweiter Klasse. Wir bemühen uns, dass auch sie in die Stiftung miteinbezogen werden“, betont Weber, dass man sich dabei auf einem guten Weg befände. Secop betonte auf Anfragen der WOCHE, dass man sich gerade im Gespräch mit den Leiharbeitsfirmen befände. Geplant sei, dass der Sozial- und Weiterbildungsfond (SWF) die Hälfte der Stiftungskosten übernehme, ein Viertel der Kosten würde Secop tragen, das andere Viertel die Leiharbeitsfirmen.

Weiterer Zeitplan:

  • Oktober: Verlagerung Kappa Stufe 2 (Kolben, Zylinder, Kurbelwelle, Pleuel, Rotor); Übergabe der meisten Services aus dem TSA an Nidec
  • Dezember: Verlagerung Kappa Stufe 3 (Tiefziehpresse)

Quelle https://www.meinbezirk.at/hartberg-fuerstenfeld/c-wirtschaft/kappa-produktionshallen-leeren-sich_a4197660

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